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| | Tourel Jennie | | mezzosoprano | 
| Eigentlicher Name Jennie Davidson; sie war in Paris Schülerin von Anna El-Tour, aus deren Namen sie durch Umstellung der Silben ihren eigenen Künstlernamen "Tourel" bildete, und studierte dort auch bei Reynaldo Hahn. Debüt wahrscheinlich 1918 in Danzig als Hänsel in "Hänsel und Gretel". 1926 debütierte sie unter einem Pseudonym bei der Opéra Russe in Paris. 1930-31 an der Oper von Chicago engagiert (Debüt in einer kleinen Rolle in "Lorenzaccio" von Moret); sie sang dort die Lola in "Cavalleria rusticana" und einige Comprimario-Partien. 1931 sang sie wieder mit dem Ensemble der Opéra Russe in Paris. 1933 wurde sie an die Pariser Opéra-Comique engagiert, wo sie als Antrittsrolle die Carmen sang. Bis 1940 hatte die Künstlerin sowohl an der Opéra-Comique als auch an der Grand Opéra Paris ihre Erfolge. Hier sang sie u.a. die Mignon, die Charlotte im "Werther", den Cherubino und die Titelrolle in "Djamileh" von Bizet. Als Jüdin mußte sie 1940 Frankreich verlassen und blieb seitdem in den USA. Nachdem sie bereits 1936 an der Oper von Chicago, jetzt in größeren Rollen, aufgetreten war, trat sie in der Spielzeit 1937-38 an der Metropolian Oper New York auf (Antrittsrolle: Titelfigur in "Mignon" von Thomas). In den Jahren 1938-43 sang sie an der Oper von Montreal, bei der New Opera Company und an der New York City Centre Opera (1941-42), vor allem aber im Konzertsaal. Hier hatte sie 1944 bei einem Konzert in der New Yorker Town Hall einen besonderen Erfolg. In den Jahren 1943-47 war sie wieder an der Metropolitan Oper engagiert, wo sie jetzt als erste Sängerin die Rosina im "Barbier von Sevilla" in der Originalfassung Rossinis für Koloratur-Contralto sang. Sie trug an der Metropolitan Oper in vier Spielzeiten vier Partien in 14 Vorstellungen vor, darunter ihre berühmte Carmen und die Adalgisa in "Norma". 1944 sang sie die Carmen auch an der City Centre Opera New York. Nach dem Zweiten Weltkrieg bereiste sie Frankreich, Italien, Belgien, Holland und England. 1949-50 unternahm sie eine Israel-Tournee. Sie gastierte in Philadelphia, Mexico City, Rio de Janeiro, Havanna und 1949 beim Holland Festival (als Carmen). Am 11.9.1951 wirkte sie am Teatro Fenice Venedig in der Uraufführung der Oper "The Rake's Progress" von Strawinsky in der Rolle der Türkenbab mit. Nach Aufgabe ihrer Karriere war sie Pädagogin an der Juilliard School in New York. Zu ihren Schülern gehörten u.a. die Sopranistinnen Barbara Hendricks und Faith Esham sowie der Tenor Neil Shicoff. Kurz vor ihrem Tod sang sie 1973 nochmals an der Oper von Chicago die Herzogin von Crakentorp in Donizettis "Fille du régiment". Auf der Bühne beherrschte sie ein Repertoire, das sowohl die Carmen als auch Koloraturalt-Partien umfaßte, im Konzertsaal, namentlich als Liedersängerin, gefeiert.Sie sang Schallplatten auf den Marken Columbia (russische und französische Lieder, Arien aus Rossini-Opern, Mozart-Requiem), CBS und amerik. Decca; auf Walhall Titelrolle in "Mignon" von A.Thomas (Aufführung der Metropolitan Oper von 1937). |
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