| Schützendorf Alfons | basso |
Er gehörte der Sängerfamilie Schützendorf an, aus der vier Brüder hervorgingen, die eine große Karriere machten: Gustav Schützendorf (1883-1937), Leo Schützendorf (1886-1931), Guido Schützendorf (1880-1967) und er selbst. Er wurde in Köln durch den Pädagogen Walter ausgebildet und war Schüler von Felix von Kraus in München und von Giuseppe Borgatti in Mailand. Er debütierte 1904 am Opernhaus von Düsseldorf, dem er bis 1908 angehörte. Hier sang er 1904 in der Uraufführung der Oper "Der Vogt auf Mühlstein" von Cyril Kistler die Titelrolle. In den Jahren 1908-10 gab er von München aus Gastspiele. Er wirkte 1908-10 bei den Festspielen von Bayreuth mit, wo er als Donner im "Rheingold", als Klingsor im "Parsifal" und als Telramund im "Lohengrin" auftrat. 1910 gastierte er erfolgreich an der Covent Garden Oper London als Wotan im Nibelungenring und als Gunther in der "Götterdämmerung". 1910-12 war er Mitglied der Wiener Volksoper, 1912-15 des Deutschen Theaters Prag, 1915-22 des Stadttheaters von Hamburg. Hier wirkte er am 2.11.1920 in der Uraufführung der Oper "Li-Tai-Pe" von Clemens von Franckenstein und am 31.10.1923 in der von Eugen d'Alberts "Mareike von Nymwegen" mit. Man schätzte ihn vor allem als Wagner-Interpreten. Er trat als Gast 1909, 1911 und 1914 an der Wiener Hofoper auf, 1908 und 1910 an der Hofoper von München, 1909 am Opernhaus von Frankfurt a.M., 1910 am Théâtre de la Monnaie Brüssel und am Theater von Brünn (Brno). 1927 unternahm er eine Tournee durch die Schweiz. Er galt als bedeutender Liedersänger und gab noch 1937-38 in Berlin, 1939 in Leipzig Liederabende. 1927-31 war er als Pädagoge an den Folkwang-Schulen in Essen tätig, seit 1932 in Berlin. Er war in erster Ehe mit der Sängerin Clara Bellwidt, in zweiter mit Julia Koettrick (*1884), ebenfalls einer bekannten Sängerin, verheiratet.Von ihm sind keine Schallplattenaufnahmen vorhanden.Lit.: E.Schützendorf: "Künstlerblut; Leo Schützendorf und seine Brüder" (1943). |
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