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| | Ernst Heinrich | | tenore | 
| Er war der Sohn des aus Böhmen stammenden Journalisten Moritz Ernst, einem Bruder des Geigers und Komponisten von Violinwerken Heinrich Wilhelm Ernst und der Sopranistin Josepha Ernst-Kaiser (?1873 Budapest), die in Wien, Prag und Budapest als Koloratursopranistin tätig war. Er spielte bereits Kinderrollen am Wiener Carl-Theater unter Nestroy. Er absolvierte sein Gesangstudium am Konservatorium von Budapest bei P.Stoll. 1872 kam es zu seinem Debüt im Baritonfach am Opernhaus von Leipzig in der Partie des Kühleborn in 'Undine' von Lortzing. Durch den Pädagogen F.Redling wurde er zum Tenor umgeschult, und 1875 kam es zu einem erneuten Debüt, jetzt als Tenor, an der Königlichen Hofoper Berlin, nachdem er dort zuvor als Adolar in 'Euryanthe' von Weber und als Manrico im 'Troubadour' gastiert hatte. Bis 1890 blieb er Mitglied dieses Hauses und zeichnete sich dort als Interpret sowohl des italienischen wie des deutschen Stimmfachs aus; als seine besondere Glanzrolle galt der José in 'Carmen' von Bizet, den er auch 1880 in der Berliner Erstaufführung der Oper sang. Am 11.4.1875 wirkte er an der Berliner Hofoper in der Uraufführung der Oper 'Die Maccabäer' von A.Rubinstein, am 22.12.1875 in der der (damals sehr beliebten) Oper 'Das goldene Kreuz' von Ignaz Brüll mit, 1884 nahm er dort an der Uraufführung der Oper 'Hero' von Ernst Frank teil, 1886 an der von Heinrich Hoffmanns 'Donna Diana', 1888 an der von Theobald Rehbaums 'Turandot'. Als 1885 Richard Wagners 'Siegfried' erstmals an der Berliner Hofoper aufgeführt wurde, gestaltete er die Titelpartie. Höhepunkte in seinem Repertoire für die Bühne waren weiter der Florestan im 'Fidelio', der Eleazar in Halévys 'La Juive', der Canio im 'Bajazzo', der Loge im 'Rheingold' und der Titelheld im 'Propheten' von Meyerbeer. Von Berlin aus gastierte er am Hoftheater von Schwerin (1901) und an anderen Bühnen in Deutschland und Österreich. 1905 zog der Künstler sich aus seiner aktiven Sängerlaufbahn zurück und lebte seitdem in Schwerin.\n |
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