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| | Cinti-Damoreau Laure | | soprano | 
| Die Künstlerin, die eigentlich den Namen Laure Cinthie Montalant führte, studierte seit 1808 am Conservatoire National Paris bei Giulio Marco Bordogni und bei der berühmten Angelica Catalani. Letztere veranlaßte sie, ihren Namen zu italianisieren, und so debütierte sie als Mlle Cinti 1818 am Théâtre-Italien von Paris. Hier sang sie zuerst nur kleine Rollen, bis sie 1819 einen ersten großen Erfolg als Cherubino in 'Figaros Hochzeit' hatte. Sie erschien dort dann auch am 19.6.1825 in der Uraufführung der Oper 'Il Viaggio a Reims', die Rossini zur Krönung Karls X. von Frankreich komponiert hatte, und zwar in der Partie der Contessa di Folleville. 1826-28 und 1831-35 war sie eine der großen Primadonnen der Grand Opéra Paris. Als Antrittsrolle sang sie an der Opéra die Amazily in 'Fernand Cortez' von Spontini und hatte einen überwältigenden Erfolg. Ihre große Bedeutung liegt nicht zuletzt darin, daß sie in den Uraufführungen zahlreicher Opern von Rossini tragende Partien kreierte. So sang sie denn an der Grand Opéra am 9.10.1826 in der Uraufführung von 'Le Siège de Corinthe' ('Assedio di Corinto', einer Bearbeitung der Oper 'Maometto II.' von 1820), am 26.3.1827 in 'Moïse et Pharaon, ou Le Passage de la Mer Rouge' (Neufassung von 'Mosè in Egitto' von 1818); am 20.8.1828 kreierte sie an der Grand Opéra die Adèle in Rossinis 'Le Comte Ory' und am 3.8.1829 die Mathilde in 'Wilhelm Tell'. Weiter sang sie an der Opéra in der Uraufführung von Meyerbeers 'Robert le Diable' am 21.11.1831 die Rolle der Isabella, am 29.2.1828 in der Uraufführung von 'La Muette de Portici' von Auber die Elvira, 1831 der von 'Le Philtre' von Auber, 1832 in 'Le Serment' vom gleichen Komponisten, 1833 in der Uraufführung von 'Ali Baba' von Cherubini und 1831 in der Premiere von Webers 'Euryanthe', bereits 1827 in der Uraufführung von 'Macbeth' von Hippolyte Chélard. 1829 kam es in Paris zu einem gemeinsamen Auftreten der drei damals größten Primadonnen, als Mme Cinti-Damoreau zusammen mit Maria Malibran und Henriette Sontag im 1. Akt von Cimarosas 'Il matrimonio segreto' sangen. 1837-43 trat sie als große Primadonna an der Opéra-Comique in Paris auf. Hier war sie in Uraufführungen von Opern Aubers aus dem Bereich der französischen Opéra comique überaus erfolgreich, darunter in 'Le Domino noir' (2.12.1837), 'L'Ambassadrice' 21.12.1836) und 'Zanetta' (18.5.1840), 1840 auch in 'La Rose de Péronne' von A.Adam. Zweimal war sie im Lauf ihrer Karriere in London zu hören, 1822 (ohne großen Erfolg) und 1833 (diesmal sehr erfolgreich) erschien sie am dortigen His Majesty's Theatre. 1843-44 unternahm sie eine glanzvolle Tournee durch die Vereinigten Staaten von Nordamerika zusammen mit dem bekannten Violinisten Alexandre-Joseph Artôt. 1844 gastierte sie im Haag, 1845 in Gent und St. Petersburg, 1846 in Brüssel. 1833-56 wirkte sie als hoch geschätzte Pädagogin am Conservatoire National von Paris. Dann zog sie sich nach Chantilly zurück. 1828 heiratete sie während eines Gastspiels in Brüssel den Tenor Vincent Charles Damoreau (*3.6.1793, ?10.10.1863 Écouen), der an der Opéra-Comique Paris engagiert war, und dort 1830 in der Uraufführung von Aubers 'Fra Diavolo' den Lorenzo, 1831 in der von 'Zampa' von Hérold den Monza sang. 1834 wurde diese Ehe wieder aufgelöst. Die Stimme der Sängerin wird als ungewöhnlich klar in der Tongebung, exakt in der Ausführung schwierigster Passagen und lebhaft im Vortrag geschildert; Stendhal nennt sie 'eine charmante, kleine Sängerin'. Mme Cinti-Damoreau veröffentlichte einige Alben mit Arien und Anweisungen zu deren Vortrag, auch eine Methodik des Gesangunterrichts unter dem Titel 'Méthode de Chant' (Paris, 1849). Ihr Familienname kommt auch in der (französischen) Schreibweise Cinthi-Damoreau vor. |
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