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| | Garat Pierre | | tenore | 
| Sein Vater war Advokat, seine Mutter, die Tochter eines Chirurgen, war sehr musikalisch. Er wurde durch den Komponisten und Dirigenten Franz Beck in Bordeaux ausgebildet. Mit 16 Jahren schickte ihn sein Vater zum Jurastudium nach Paris. Er wandte sich dort jedoch der Musik und dem Gesang statt der Jurisprudenz zu. Als sein Vater ihn daraufhin nicht mehr finanziell unterstützte, fand er eine Stellung als Sekretär bei dem Comte d'Artois, der ihn am französischen Hof einführte. Königin Marie Antoinette war von der Stimme des jungen Sängers begeistert und setzte ihm eine jährliche Rente von 6000 Francs aus. (Als er ein Konzert in Bordeaux gab, versöhnte er sich auch wieder mit seinem Vater). Seine Stimme nahm einen so ungewöhnlichen Tonumfang an, daß er sowohl Aufgaben aus dem Tenor- wie aus dem Baritonfach bewältigen konnte. Mit besonderer Intensität widmete er sich dem Werk von Christoph Willibald von Gluck. Einen Höhepunkt erreichte seine Karriere, als er 1789 in Paris in der Troupe du Monsieur auftrat. Da er der Lieblingssänger der französischen Königin Marie Antoinette gewesen war, die ihm in den Jahren 1787-89 das doppelte Honorar von dem zahlte, was er verlangte, floh er nach Ausbruch der Französischen Revolution zusammen mit dem Violinisten Pierre Rode nach Hamburg, wo beide sehr erfolgreiche Konzerte gaben. 1794 kamen sie nach London, doch kehrte er Ende dieses Jahres nach Frankreich zurück. 1795 erschien er in Paris im Concert Feydeau, dann in weiteren Konzertveranstaltungen, jedesmal mit brillantem Erfolg. 1800 gab er ein letztes Konzert im Théâtre Feydeau, danach trat er nur noch in Privatkonzerten in Pariser Salons vor einem ausgewählten Publikum auf. 1799 wurde er Professor am Conservatoire National de Paris. Er wurde einer der bekanntesten Pädagogen seiner Zeit und bildete so bedeutende Sänger wie Louis Nourrit, Louis-Antoine-Eléonore Ponchard, Nicolas Levasseur, Alexandrine Branchu, Mme Barbier-Walbronne, Mme Boulanger und Mlle Duchamp aus. Die letztgenannte Sängerin heiratete er 1817. Noch mit 50 Jahren ist er im Konzertsaal aufgetreten, wobei er auch durch seine exzentrische Kleidung und die Art seines ganzen Auftretens die Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Einige von ihm komponierte Romanzen ('Bélisaire', 'Le Ménestrel', 'Autrefois', 'Je t'aime tant') wurden durch seinen Vortrag ungewöhnlich populär.\n Lit: I.Fagoaga: 'Pedro Garat, el Orfeo de Francia' (Buenos Aires, 1948); B.Miall: 'Pierre Garat, Singer and exquisiter, His Life and His World' (New York und London, 1913).\n |
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