 g(11696700)a(1393595))
| | Faure Jean-Baptiste | | basso | 
| Als Chorknabe sang er in Chor der Église Ste. Madeleine in Paris. Seine Ausbildung zum Sänger erfolgte am Conservatoire National von Paris, wo er Schüler von Trévaux war. Er debütierte 1852 an der Opéra-Comique in Paris als Pygmalion in der Oper 'Galathée' von Victor Massé. Bis 1860 hatte er eine sehr erfolgreiche Karriere an diesem Haus und war dann 1861-76 ein gefeiertes Mitglied der Pariser Grand Opéra. Hier wirkte er in mehreren Uraufführungen von Opern mit, die bis heute bekannt geblieben sind: am 28.4.1865 sang er den Nelusco in 'L'Africaine' von Meyerbeer, am 9.3.1867 den Titelhelden in 'Hamlet' von Thomas, am 11.3.1867 den Posa in Verdis 'Don Carlos'. 1869 sang er den Mephisto in der denkwürdigen Premiere des 'Faust' von Gounod an der Grand Opéra, nachdem diese Oper bis dahin in Paris nur am Théâtre Lyrique und am Théâtre de la Renaissance zur Aufführung gekommen war. Die gleiche Partie kreierte er 1863 für die Londoner Covent Garden Oper, an der er 1860-75 regelmäßig als Gast auftrat. 1870 wirkte er hier in der Premiere von 'Mignon' von A.Thomas mit. 1873 sang er an der Pariser Grand Opéra in der Uraufführung der Oper 'La Coupe de Roi de Thulé' von Eugène Diaz, 1876 in der von 'Jeanne d'Arc' von A.Mermet. 1862 sang er zusammen mit Marie Miolan-Carvalho und Pauline Viardot-Garcia bei der Eröffnung des Théâtre Lyrique in Paris eine von Gounod eigens dazu komponierte 'Hymne à la Musique' 1863 hörte man ihn an der Opéra-Comique in der Urauffürung von Victor Massés 'La Mule de Pédro'. 1870-72 war er am Théatre de la Monnaie in Brüssel tätig. Überaus erfolgreiche Gastspiele führten den Künstler, der als einer der bedeutendsten französischen Sänger seiner Epoche galt, an die Hofopern von Wien und Berlin und in den Jahren 1880-85 an die Oper von Monte Carlo. 1857-60 nahm er neben seiner Sängerkarriere auch eine Professur am Pariser Konservatorium wahr. Nach letzten Auftritten 1886 in Marseille und Vichy trat er von der Bühne ab und wurde jetzt ein berühmter Konzertsänger. Er komponierte selbst Lieder und andere Vokalwerke; von seinen Liedern sind 'Crucifix' und 'Les Rameaux' (letzteres oft versehentlich Gabriel Fauré zugeschrieben) allgemein bekannt geworden. Neben den Rollen, die er kreiert hatte, waren seine Leistungen als Don Giovanni, als Wilhelm Tell in der gleichnamigen Oper von Rossini, als Alphonse in 'La Favorite' von Donizetti, als Hoël in 'Dinorah' von Meyerbeer, als Enrico in 'Lucia di Lammermmor', als Zar Peter in 'Étoile du Nord' von Meyerbeer, als Figaro im 'Barbier von Sevilla', als Belcore in 'Elisir d'amore', als Pietro in 'La muette de Portici' von Auber und als Mephisto im 'Faust' Gegenstand allgemeiner Bewunderung. Er gab mehrere gesangspädagogische Werke heraus, u.a. 'La Voix et le Chant' (1886) und 'Aux Jeunes Chanteurs' (1898). Dazu war er ein generöser Kunstsammler. Der berühmte Maler Manet schuf zwei schöne Porträts des Sängers. Seine Gattin, Constance-Caroline Lefèbvre (1828-1905) war in den Jahren 1849-59 als Sängerin an der Opéra-Comique tätig.\n Lit: H. de Curzon: 'Jean-Baptiste Faure' (Paris, 1902).\n Man war immer der Meinung, daß dieser große französische Sänger keine Schallplatten hinterlassen habe; es ist jedoch dann ein ganz früher Pathé-Zylinder zum Vorschein gekommen, auf dem er angeblich als 70jähriger Künstler gesungen habe. Damit wäre er und nicht Antonio Cotogni, wie bislang angenommen, der älteste Sänger, dessen Stimme durch die Schallplatte überliefert ist. Nach neuesten Erkenntnissen scheint es jedoch wohl ausgeschlossen zu sein, daß es sich wirklich hier um die Stimme des großen Sängers handelt.\n |
|
|
|