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Lind Jenny
soprano [ 1820 - 1887 ]

Ihr eigentlicher Name war Johanna Lind. Sie war die Tochter ganz armer Eltern, konnte aber seit 1829 in Stockholm mit ihrem Gsangstudium beginnen. Sie wurde mit neun Jahren in das Stockholmer Konservatorium aufgenommen, wo ihr hauptsächlicher Lehrer Isak Albert Berg war. 1838 debütierte sie in Stockholm als Agathe im "Freischütz". Sie sang dann in Stockholm Partien wie die Pamina in der "Zauberflöte", die Donna Anna im "Don Giovanni", die Giulia in "La Vestale" von Spontini, die Norma von Bellini, die Lucia di Lammermoor und die Euryanthe in der gleichnamigen Oper von Weber. Nach dreijähriger Tätigkeit in der schwedischen Hauptstadt ging sie nach Paris. Dort war sie jedoch ganz erfolglos und verlor sogar zeitweilig ihre Stimme. Die schwedische Königin Désirée, die selbst aus Frankreich stammte, erreichte es über ihre Freundin, die Marschallin Soult, daß sie bei dem berühmten Pädagogen Manuel Garcia jr. in Paris erneut studieren konnte. Nachdem dieser ihre Gesangstechnik verbessert hatte, kam sie 1842 nach Stockholm zurück, wo sie jetzt in den beiden folgenden Jahren grandiose Erfolge hatte. Auf Empfehlung des berühmten Komponisten Giacomo Meyerbeer wurde sie 1844 an die Königliche Hofoper Berlin berufen. Ihr Debüt an diesem Haus als Norma führte zu einem sensationellen Erfolg, der sich noch steigerte, als sie im Dezember 1844 die Vielka in der Oper "Das Feldlager in Schlesien" von Meyerbeer sang, die zur Eröffnung des neu errichteten Gebäudes der Hofoper (nach deren Brand von 1843) durch Meyerbeer komponiert und acht Tage vorher, am 7.12.1844, dort zur Uraufführung (mit Leopoldine Tuczek in der Rolle der Vielka) gekommen war. Es schlossen sich triumphale Gastspiele in Hamburg, Köln, Koblenz und Leipzig an. Eine ihrer großen Kreationen war die Marie in Donizettis Oper "La fille du régiment", in der sie überall umjubelt wurde. Als sie 1846 in Wien die Norma sang, warf die österreichische Kaiserin ihr eigenes Blumenbouquet der Sängerin auf der Bühne zu, ein Vorfall, der für die damalige Hof-Etikette ganz bespiellos war. Sie feierte in Wien (wo die Vorstellungen im Theater an der Wien stattfanden) ihre Triumphe als Agathe im "Freischütz", in Meyerbeers "Hugenotten" und in dessen "Feldlager in Schlesien". 1844 sang sie in Stockholm bei den Krönungsfeierlichkeiten für König Oskar I., 1845 vor Königin Victoria von England auf Schloß Stolzenfels am Rhein, 1846 beim Niederrheinischen Musikfest in Aachen. 1846-47 huldigte man ihr in ihrer schwedischen Heimat, vor allem in Stockholm. 1847 wurde sie von dem Impresario Lumley an das Her Majesty's Theatre in London verpflichtet. Sie debütierte dort als Alice in "Robert le Diable" von Meyerbeer und sang am 22.6.1847 an diesem Haus in Anwesenheit von Königin Victoria und Prinz Albert in der Uraufführung von Verdis Oper "I Masnadieri" (die dieser für London komponiert hatte) die Partie der Amalia. Jenny Lind wurde die große Attraktion der englischen Metropole, sie wurde von deren Publikum geradezu enthusiastisch verehrt. Während der folgenden zwei Spielzeiten erreichte ihre Bühnenkarriere in London den Höhepunkt. Die Begeisterung des englischen Publikums schildert der Kritiker Chorley folgendermaßen: "..From that first moment till the end of that season, nothing else was thought about, nothing else talked about, but the new Alice -- the new Sonnambula -- the new Maria in Donizetti's charming comic opera, -- his best. Pages could be filled by describing the excess of the public.. nothing had been seen in the least approaching the scenes at the entrance of the theatre when Mlle Lind sang. Prices rose to a fabulous height. In short, the town, sacred and profane, went mad about "the Swedish Nightingale". Als sie 1846 in Wien zu Gast war, schrieb der Dichter Franz Grillparzer in einem an sie gerichteten Gedicht die Schlußverse: "Und spenden sie des Beifalls Lohn/Den Wundern deiner Kehle/Hier ist nicht Körper, Raum noch Ton, /Ich höre deine Seele". Trotz dieeer Erfolge verabschiedete sie sich in London am 10.5.1849 als Alice in Meyerbeers "Robert le Diable" endgültig von der Bühne (auf der sie eigentlich nur während fünf Jahren ihre großen Triumphe gefeiert hatte) und trat jetzt ausschließlich als Konzertsängerin auf. Dabei hatte sie in Werken aus den Bereichen des Oratoriums und der religiösen Musik wie im Liedgesang die gleichen Erfolge, die ihr Wirken auf der Bühne begleitet hatten. 1852-55 lebte sie in Dresden, 1856 nahm sie ihren Wohnsitz in London. Eine triumpale Konzertreise durch Nordamerika in den Jahren 1850-52, bei der sie über hundert Konzerte gab, brachten ihr einen Ertrag von 700 000 Francs ein, wovon sie sogleich 500 000 Francs für wohltätige Zwecke in Schweden stiftete. Überhaupt war sie in ihrem Privatleben von tiefer Religiosität und einer nicht zu enttäuschenden Menschenliebe erfüllt. Seit 1852 war sie mit dem Dirigenten und Gründer des Londoner Bach-Chores Otto Goldschmidt (1829-1907) verheiratet. Nach ihrem Rücktritt von der Bühne erschien sie, abgesehen von ihren Konzertreisen, vor allem bei den großen englischen Musikfesten und bei ähnlichen Festveranstaltungen in Deutschland. Letztmalig trat sie 1870 beim Niederrheinischen Musikfest in Düsseldorf auf, wo sie das Sopransolo in dem Oratorium "Ruth", einem Werk ihres Ehemanns Otto Goldschmidt, vortrug. 1883-86 nahm sie eine Professur am Royal Conservatory in London wahr. -- Jenny Lind, allgemein unter dem Namen der "Schwedischen Nachtigall" bekannt, gehört zu den größten und zugleich bewegendsten Gestalten in der Geschichte der Gesangskunst überhaupt. Felix Mendelssohn-Bartholdy schreibt über sie: "In Jahrhunderten wird nicht eine Persönlichkeit gleich der ihrigen geboren". Ihre Stimme war von schönster Qualität, sie besaß eine ungewöhnlioche Reinheit der Tongebung, dazu einen seltenen Tonumfang, eine unvergleichliche Perfektion der Gesangstechnik, eine Virtuosität und Beweglichkeit der Stimme, eine Phrasierungskunst, die ganz unvergleichlich waren. Immer wieder wird ein elegischer Zug in ihrer Stimme geschildert, der den Zuhörer in besonderer Weise ergriff. Sie lebte später in ihrem Landhaus Wind's Point in der englischen Grafschaft Herforshire. Über ihr Leben, vor allem über ihr Verhältnis zu dem großen dänischen Märchendichter Hans Anmdersen (1805-75), sind sehr viele Veröffentlichungen vorhanden; mehr als 20 biographische Werke befassen sich mit der unvergessenen Sängerin. 1894 gab Rockstro eine kurze Zusammenfassung ihrer Lehrmethode mit einer Auswahl von Kadenzen und sonstigen Verzierungen heraus, die Jenny Lind bei ihren Auftritten angewandt hatte. Ein deutscher Tonfilm mit Erna Berger in der Rolle von Jenny Lind entstand um das Leben der Künslerin.Lit: H.E. Holland und W.S. Rockstro: "Jenny Lind as Artist" (London, 1891); Joan Bulman: "Jenny Lind" (London, 1956); T.Norlind: "Jenny Lind" (Stockholm, 1919); M.Pergament: "Jenny Lind" (Stockholm 1945); K.Rootzén und T.Meyers: "Jenny Lind" (Stockholm, 1919); E.P. Meyers: "Songbird from Sweden" (Champaign, . Illinois, 1908); F.Cavanah: "Jenny Lind's America" (Philadelphia, 1969).

 

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