 g(11696700)a(1393595))
| Bruna Rasa Lina | soprano | 
Sie erhielt ihre Gesangsausbildung zuerst in Padua, dann bei Manlio Bavagnoli in Mailand; Debüt 1926 am Theater von Treviso als Elena in 'Mefistofele'. Sie erschien bereits in der Saison 1927-28 erstmals an der Mailänder Scala, wiederum als Elena in 'Mefistofele' unter A.Toscanini. 1927 sang sie an der Scala in der Uraufführung von Wolf-Ferraris Oper 'Sly', alternierend mit Mercedes Llopart, die Partie der Dolly, 1928 wirkte sie dort in der Uraufführung von 'La Maddalena' von Vincenzo Michetti mit, 1929 in der italienischen Erstaufführung der Oper 'Das Märchen vom Zaren Saltan' von Rimsky-Korssakow. 1929 übernahm sie an der Scala die Rolle der Magda in der Erstaufführung der Oper 'La campana sommersa' von O.Respighi, 1930 sang sie dort die Mathilde in 'Wilhelm Tell' von Rossini und in der Uraufführung der Oper 'La Sagredo' von Franco Vittadini. Bis 1936 trat sie an der Scala mit glänzenden Erfolgen auf. Sie gastierte an den anderen großen Theatern in Italien und in Südamerika (Teatro Colón Buenos Aires). An der Oper von Monte Carlo hörte man sie 1931 als Leonore im 'Troubadour', ebenso 1931 in der Arena von Verona als Mathilde in Rossinis 'Wilhelm Tell', dort 1932 als Selika in Meyerbeers 'Africaine, 1935 als Santuzza. Bei einer Deutschland-Tournee wurde sie 1934 vor allem in Frankfurt a.M. als Donna Anna im 'Don Giovanni' gefeiert, 1937 war sie am Stadttheater von Zürich zu Gast, 1938 in Den Haag ebenfalls als Santuzza. Ihre Stimme wurde namentlich von Pietro Mascagni geschätzt; die Santuzza in 'Cavalleria rusticana' galt als ihre eigentliche Glanzrolle, dazu die Isabeau in der gleichnamigen Oper dieses Komponisten. Am 16.1.1935 nahm sie an der Uraufführung von Mascagnis 'Nerone' an der Scala teil. 1938 Gastspiele in Holland, Belgien und Frankreich. Sie sang auf der Bühne als weitere Partien die Loreley in der gleichnamigen Oper von Catalani, die Tosca, die Ricke in 'Germania' von Franchetti, die Maddalena in 'Andrea Chénier' von Giordano, die Aida und die Leonore in Verdis 'La forza del destino'. Nach dem Tod ihrer Mutter 1935 machten sich bei der Künstlerin zunehmend Symptome einer schizophrenen Geisteskrankheit bemerkbar. 1937 versuchte sie, sich während einer Vorstellung ins Orchester zu stürzen. 1940 mußte sie in eine Psychiatrische Anstalt gebracht werden. Sie beherrschte jedoch das einmal einstudierte Repertoire weiterhin und gab sogar noch gelegentlich Konzerte. Einem solchen Konzert wohnte 1947 in Mailand Arturo Toscanini bei und wurde dabei zu Tränen gerührt. Ein Versuch, die Karriere 1948 nochmals aufzunehmen, blieb erfolglos. Die Stimme der Künstlerin ist auf Columbia (integrale Oper 'Andrea Chénier', 1931) und HMV überliefert (hier vollständige Aufnahme 'Cavalleria rusticana' unter der Leitung des Komponisten, 1940, also bereits nach Ausbruch ihrer Krankheit, aufgenommen). |
|
|
|