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| Tucker Richard | tenore | 
Eigentlich Reuben Ticker. Er war der Sohn jüdischer bessarabischer Einwanderer, sang schon mit sechs Jahren im Chor einer New Yorker Synagoge und hatte ursprünglich die Absicht Synagogen-Kantor zu werden. Später Ausbildung der Stimme durch Paul Althouse. Er studierte auch bei Martino, Borghetti und Wilhousky in New York. Konzertdebüt 1943 in New York, dann Tournee mit der Salmaggi Opera Company, bei der er 1943 am Jolson Theatre in New York als Alfredo in "La Traviata" debütierte. 1945 sang er dann an der Metropolitan Oper New York als Antrittsrolle den Enzo in "La Gioconda" von Ponchielli. Bald darauf hatte er einen entscheidenden Erfolg, als er in einer Sendung des amerikanischen Rundfunks in Verdis "Aida" unter Toscanini den Radames vortrug. Seit seinem Debüt ist der Künstler Mitglied der Metropolitan Oper geblieben, an der er große Triumphe feiern konnte und in über 600 Vorstellungen (davon 499 im New Yorker Haus und 225 im Rahmen der alljährlichen Gastspieltournee) rund dreißig große Partien sang. Man bewunderte ihn an der Metropolitan Oper vor allem als Rodolfo in "La Bohème", als des Grieux in "Manon Lescaut" von Puccini, als Cavaradossi in "Tosca", als Kalaf in "Turandot", als Herzog im "Rigoletto", als Alfredo, als Alvaro in "La forza del destino" von Verdi, als Gabriele Adorno in Verdis "Simon Boccanegra", als Radames in "Aida", als Rodolfo in "Luisa Miller" und als Riccardo in "Un Ballo in maschera"von Verdi, als Edgardo in "Lucia di Lammermoor", als Andrea Chénier von Giordano, als Hoffmann in "Hoffmanns Erzählungen", als José in "Carmen", als Lyonel in Flotows "Martha", als Samson in "Samson et Dalila", als Canio im "Bajazzo" und als Lenski im "Eugen Onegin". 1946 und 1957-64 trat er an der Oper von Chicago auf, 1954-55 an der San Francisco Opera, seit 1960 mehrfach am Teatro Colón Buenos Aires. 1957-58 gab er sehr erfolgreiche Gastspiele an der Covent Garden Oper London und an der Wiener Staatsoper, wo er seinen ersten Tamino in der "Zauberflöte" vortrug. 1947 sang er bei seinem Europa-Debüt in der Arena von Verona den Enzo in "La Gioconda" als Partner von Maria Callas, wobei beide Sänger stürmisch gefeiert wurden. Konzertreisen führten ihn nach Italien, Israel sowie durch Nord- und Südamerika. 1963 sang er bei den Begräbnisfeierlichkeiten für den ermordeten Präsidenten John F.Kennedy das "Panis angelicus" von Césae Franck. 1969 übernahm er in Florenz den Manrico im "Troubadour", gleichfalls 1969 an der Mailänder Scala (bei seinem Debüt an diesem Haus) den Rodolfo in "Luisa Miller" von Verdi. 1972 gastierte er nochmals bei den Festspielen von Verona als Riccardo in Verdis "Ballo in maschera". Er war in Italien auch an der Oper von Rom, am Teatro Comunale Florenz und am Teatro Regio Parma als Gast zu hören. 1973 erfüllte sich ein lang gehegter Wunsch des Künstlers, als er an der Oper von New Orleans und dann 1974 am Teatro Liceo Barcelona den Eleazar in "La Juive" von Halévy singen konnte (den er bereits 1964 in New York in einer konzertanten Aufführung der Oper gestaltet hatte). Er starb ganz plötzlich während einer Reise in Kalamazoo (wo er ein Konzert geben wollte) im amerikanischen Staat Michigan in einem Hotel an einem Herzinfarkt. In einer ergreifenden Trauerzeremonie nahmen seine Freunde und sein Publikum am 10.1.1975 an der Metropolitan Oper von ihm Abschied. Er war verheiratet mit Sara Perelmuth, einer Schwester des großen Tenors Jan Peerce (1904-84).Lit: James A.Drake: "Richard Tucker" (New York, 1984).Reich gebildete Tenorstimme, in den hohen Lagen aufleuchtend, dazu von kraftvoller Ausdrucksgewalt, aber auch von lyrischer Schönheit, vor allem im italienischen Reprtoire erfolgreich.Schallplattenaufnahmen von ihm erschienen auf Columbia, Philips ("Cavalleria rusticana", "La Bohème", "Madame Butterfly", "Norma", "Aida" mit Maria Callas, "Bajazzo", "La forza del destino"), CBS ("Così fan tutte" in englischer Sprache aus der Metropolitan Oper, 1952) und RCA ("Aida" unter A.Toscanini, "La Traviata", "Madame Butterfly", "Troubadour", "La forza del destino"). Dazu wurden viele weitere Mitschnitte von Opern aus der Metropolitan Oper publiziert: auf Cetra Opera Live ("Hoffmanns Erzählungen", "Ballo in maschera", 1955), HRE ("Tosca" mit Maria Callas, 1965 und "Manon Lescaut" aus der Oper von Caracas, 1972), Teatro Dischi ("Carmen", 1952), Historical Operatic Treasuries ("Tosca" mit Renata Tebaldi, 1956), Estro Armonico ("Don Carlos", 1955) und auf Raritas ("La Juive", Aufnahme aus Rom, 1973). Auf CBS wurden synagogale Gesänge publiziert; auf Artists International-Video "Richard Tucker in Opera and Song". |
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