| Schröter Corona | soprano
[ 1751 - 1802 ]
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Sie hieß eigentlich Corona Elisabeth Wilhelmine Schröter und war die Tochter des Oboisten Johann Friedrich Schröter. 1754 verzog ihre Familie von Guben nach Warschau; dort verlebte sie ihre Kinderzeit und erhielt ihren ersten Unterricht durch ihren Vater. 1763 kam die Familie Schröter nach Leipzig, wo Corona Schröter durch Johann Adam Hiller weiter ausgebildet wurde. 1765 trat sie, erst 14 Jahre alt, erstmalig in einem Gewandhauskonzert in Leipzig öffentlich auf, wobei ihr Lehrer als Dirigent mitwirkte. Goethe hatte sie bereits 1767 als Konzertsängerin in Leipzig gehört, wo sie auch schon gelegentlich auf einer Privatbühne auftrat. 1776 berief man sie als Schauspielerin und Sängerin an das Hoftheater von Weimar. Goethe selbst überbrachte der Künstlerin in Leipzig den Ruf an den Weimarer Musenhof. Am 23.11.1776 gab sie ihr erstes Konzert am Hof von Weimar. Am 1.3.1777 sang sie die Elmire in der Uraufführung des Singspiels "Erwin und Elmire" nach einem Text von Goethe in der Vertonung durch die kunstsinnige Herzogin Anna Amalie von Weimar. Sie gehörte nun jenem Kreis an, der sich um Goethe am Weimarer Hof gesammelt hatte, und in dem die deutsche Klassik ihren strahlenden Mittelpunkt fand. Als Goethes klassisches Schauspiel "Iphigenie auf Tauris" am Weimarer Hoftheater am 6.4.1779 seine erste Aufführung erlebte, gestaltete sie die Titelrolle (mit Goethe als Orest). 1780 trat sie im Waldtheater des Herzogs auf Schloß Ettersburg in dem "Walddrama" "Adolar und Hilaria" des Freiherrn F.H. von Einsiedel als Hilaria auf, während Goethe die Rolle des Adolar übernahm und dabei als Einlage das Zigeunerlied "Im Nebelgrund, im tiefen Schnee" aus dem "Urgötz" sang. Corona Schröter, die während ihres gesamten Aufenthalts in Weimar als Bühnen- wie als Konzertsängerin auftrat, komponierte selbst Lieder, zum Teil auf Gedichte von Goethe, und gab zwei Sammlungen solcher Lieder 1786 und 1794 heraus; sie war auch die Komponistin des Singspiels "Die Fischerin" nach einem Text von Goethe. Dieser widmete ihr auf dem Höhepunkt ihrer Karriere die Verse: "Es gönnten ihr die Musen jede Gunst; /Und die Natur erschuf in ihr die Kunst; /So häuft sie willig jeden Reiz auf sich, /Und selbst dein Name ziert, Corona, dich." Nachdem die Herzogin Anna Amalie den Weimarer Hof verlassen hatte, geriet die Sängerin mehr und mehr in Vergessenheit. 1782 und 1784 trat sie nochmals als Konzertsängerin in Leipzig auf. Sie war auch eine begabte Malerin und veranstaltete u.a. 1787 in Weimar eine Ausstellung ihrer Gemälde. Sie erkrankte schließlich, verließ Weimar 1798 und zog sich vereinsamt nach Ilmenau zurück. |
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