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| Scaria Emil | basso | 
Sein Vater war ein hoch angesehner Arzt in Graz. Er begann zunächst ein Jurastudium an der Wiener Universität, entschloß sich dann aber zur Ausbildung seiner Stimme.Er begann seine Studien in Graz und war danach am Wiener Konservatorium Schüler von Gentiluomo und Lewy. 1860 fand sein Bühnendebüt am Opernhaus von Budapest in der Rolle des St. Bris in den "Hugenotten" von Meyerbeer statt. Er sang anschließend in Brünn (Brno), Frankfurt a.M. und Magdeburg, hatte aber nirgendwo einen besonderen Erfolg. Darauf ging er 1862 zu einem nochmaligen Studium nach London, wo er Schüler des berühmten Manuel Garcia jr. wurde. Er trat in London bereits in einem Konzert im Crystal Palace auf. In London hörte ihn der Komponist und Dirigent Franz Abt, der ihm ein Engagement am Hoftheater von Dessau vermittelte, wo er 1862 seine große Karriere begann. 1863-65 sang er am Opernhaus von Leipzig und folgte 1865 einem Ruf an die Hofoper von Dresden, an der er bis 1872 auftrat. Hier feierte man ihn in Partien wie dem Dulcamara in Donizettis "Elisir d'amore", dem Falstaff in den "Lustigen Weibern von Windsor" von Nicolai, dem van Bett in "Zar und Zimmermann" von Lortzing und in weiteren Baßpartien in den Opern Lortzings. 1868 wirkte er in Dresden in der Uraufführung der Oper "Der Haideschacht" von Franz von Holstein mit. 1873-86 war er ein gefeiertes Mitglied der Hofoper von Wien, wo er sich jetzt vor allem als großer Wagner-Interpret erwies. Man schätzte im Wagner-Repertoire namentlich seine Gestaltung der Partie des Wotan im Ring-Zyklus, den er 1875 in der Wiener Erstaufführung der "Walküre" sang. 1875 sang er auch in der Wiener Erstaufführung von "Carmen" den Escamillo mit Bertha Ehnn in der Titelpartie dieser ersten Aufführung der Oper außerhalb Frankreichs. 1881 wirkte er am Berliner Victoria Theater in den dortigen Aufführungen des Ring-Zyklus mit, die durch den Impresario Angelo Neumann arrangiert wurden. Er sang 1882 am Her Majesty's Theatre London den Wotan in der englischen Erstaufführung des Nibelungenrings. Als Richard Wagner bei den Bayreuther Festspielen von 1882 seinen "Parsifal" zur Uraufführung brachte, war Emil Scaria am 26.7.1882 darin der Gurnemanz. Er sang diese Rolle auch 1884 bei der konzertanten Aufführung der Oper in der Londoner Albert Hall. Er gehörte weiter zu dem reisenden Wagner-Ensemble, mit dem der Impresario Angelo Neumann 1882-83 eine große Tournee durch ganz Europa unternahm und in Metropolen wie London, Paris, St. Petersburg und in den großen italienischen Musikzentren Wagner-Opern und Beethovens "Fidelio" zur Aufführung brachte. Die Stimme des berühmten Bassisten wird als groß dimensioniert, kraftvoll und von dunkler Tonfülle geschildert, seine Diktion als kristallklar und vorbildlich; der bekannte Kritiker Hanslik schreibt, daß die vorsichtig abgedämpften hohen Töne einen großen Kontrast zu der Kraft in den tiefen und mittleren Lagen gebildet hätten. Letztmalig stand er im Januar 1886 als Landgraf im "Tannhäuser" auf der Bühne der Wiener Hofoper. Das Lebensende des Sängers gestaltete sich tragisch; er verfiel zunehmend in geistige Umnachtung und mußte zuletzt in einer Anstalt für psychisch Kranke untergebracht werden. Seine letzte Ruhestätte fand er in Frankfurt a.M., wo er oft als Gast am Opernhaus gesungen hatte. |
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