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| | Ney Jenny | | soprano | 
| Sie war die Tochter der Opernsängerin Mme Ney-Segatti (?25.7.1852 Wien), die vor allem dadurch bekannt wurde, daß sie am 13.1.1834 in der Uraufführung von Conradin Kreutzers "Nachtlager von Granada" am Wiener Theater in der Josefstadt die Partie der Gabriele kreierte. Auch ihre Schwester Karoline Denemy-Ney (*1826?) war seit 1845 für kleinere Rollen an der Wiener Hofoper, später in Frankfurt a.M. und zuletzt in Chemnitz, engagiert. Jenny Ney erhielt ihre Ausbildung durch ihre Mutter und begann als Choristin an ungarischen Theatern. Nachdem sie an den Theatern von Temesvar (Timisoara) und Olmütz (Olomouc) aufgetreten war, kam es 1845 in Olmütz zu ihrem eigentlichen Solistendebüt in der Titelrolle von Bellinis "Norma". 1846 gab sie ein Gastspiel am Deutschen Theater in Prag als Romeo in "I Capuleti ed I Montecchi" von Bellini und blieb während dieser Spielzeit dort im Engagement. 1847-50 sang sie am Opernhaus von Lemberg (Lwów), 1850 ging sie an die Wiener Oper. Mit ihrem Ruf an die Hofoper von Dresden 1853 fand sie ihr eigentliches künstlerisches Betätigungsfeld. Bis zur Aufgabe ihrer Karriere 1867 wirkte sie als hoch geschätzte Primadonna an diesem Haus. 1855-56 sang sie als Gast an der Covent Garden Oper London die Leonore in Verdis "Troubadour" in der englischen Premiere der Oper, gastierte dort aber auch als Leonore im "Fidelio" in einer Galavorstellung anläßlich des Staatsbesuchs von Kaiser Napoleon III und Kaiserin Eugenie von Frankreich bei Königin Viktoria von England. Der Komponist Meyerbeer, unter dessen Leitung sie 1855 in Dresden die Catarina in seiner Oper "Nordstern" sang, gehörte zu den großen Verehrern ihrer Kunst und war 1856 bei ihrer Hochzeit als Brautführer anwesend. 1856 begeisterte sie das Berliner Opernpublikum in der Partie der Norma. Einerseits bewunderte man die dramatische Kraft ihrer Stimme anderseits deren virtuose Technik, und so sang sie Partien wie die Valentine in den "Hugenotten" von Meyerbeer, die Donna Anna wie die Donna Elvira im "Don Giovanni", die Norma, die Frau Fluth in den "Lustigen Weibern von Windsor" von Nicolai und auch bereits Wagner-Partien. Richard Wagner plante 1860 einen Zyklus von Mustervorstellungen seiner Opern mit ihr, darunter auch sein noch unaufgeführtes Werk "Tristan und Isolde", doch wurden diese Pläne nicht verwirklicht. Obwohl die Künstlerin immer wieder Angebote für Gastspiele nach London, Paris, Mailand, St. Petersburg und New York erhielt, blieb sie in Dresden. 1867 gab sie ihre Bühnenkarriere auf und erschien nur noch gelegentlich in Kirchenkonzerten. Sie war seit 1856 verheiratet mit dem Schauspieler Emil Bürde (?1896) und trat auch unter dem Namen Bürde-Ney auf. Ihr Sohn Robert Bürde wurde Sänger und war am Hoftheater Weimar tätig, ihre Tochter Jenny Bürde trat als Schauspielerin auf.Lit.: Wurzbach: "Jenny Ney" (Biographisches Lexikon, Band 15, 1866). |
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