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| Neshdanowa Antonina Wasiljewna | soprano | 
Sie stammte aus einer sehr musikalischen Familie, wurde aber zunächst wie ihr Vater Lehrerin an einer Elementarschule. Erst mit 30 Jahren wurde ihre Stimme entdeckt; dann Ausbildung am Konservatorium von Moskau bei dem Pädagogen Umberto Mazzetti, den sie heiratete. Sie debütierte 1903 als Antonida in "Iwan Susanin" ("Ein Leben für den Zaren") von Glinka an der Hofoper (Bolschoj Theater) von Moskau und wurde in kurzer Zeit die gefeierte Primadonna dieses Opernhauses. Regelmäßige Gastspiele in St. Petersburg, Kiew und Odessa brachten ihr glänzende Erfolge ein. Außerhalb Rußland ist sie dagegen nur selten aufgetreten, so 1912 an der Grand Opéra Paris als Gilda im "Rigoletto" mit Enrico Caruso und Titta Ruffo zusammen. Auch an der Oper von Monte Carlo trat sie als Gast auf. Sie blieb auch nach der Oktoberrevolution in Rußland und war bis etwa 1930 als gefeierte Koloratrice am Bolschoj Theater in Moskau zu hören. 1927 sang sie in Moskau die Ninetta in "L'Amour des trois oranges" von Prokofieff. Seit 1924 trat sie als Sängerin und Kommentatorin von Musiksendungen im Moskauer Rundfunk hervor. 1928 wurde sie zur Volkskünstlerin der UdSSR ernannt. Sie arbeitete seit 1936 als Lehrerin und als künstlerische Beraterin im Studio des Moskauer Stanislawski-Theaters, seit 1943 bekleidete sie eine Professur am Konservatorium von Moskau. Das Konservatorium von Odessa erhielt ihr zu Ehren den Namen "A. Neshdanowa-Konservatorium".Eine der schönten Koloraturstimmen ihrer Generation; sie sang aber auch schwerere Partien (Tosca, Elsa, Desdemona) in Vollendung, doch waren ihre eigentlichen Glanzrollen die Rosina im "Barbier von Sevilla", die Antonida in Glinkas "Leben für den Zaren" ("Iwan Susanin"), die Ludmilla in "Rusland und Ludmilla" vom gleichen Komponisten, die Titelrolle in "Snegourotchka" von Rimsky-Korssakow, die Juliette in "Roméo et Juliette" von Gounod, die Gilda im "Rigoletto", die Lakmé von Delibes und die Tatjana im "Eugen Onegin".Lit: G.A. Poliakowski: "A.V. Neshdanowa" (Moskau, 1970). Schallplatten: Aufnahmen der Marken G&T (Moskau, 1906-08), HMV und Pathé. Spätere Aufnahmen der staatlichen sowjetrussischen Plattenproduktion (Melodiya), darunter auch Platten in elektrischer Aufnahmetechnik aus dem Jahren um 1930. Ihre letzten Schallplatten wurden 1940 aufgenommen. |
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