| Moltke Carl Melchior Jakob | tenore |
Sein eigentlicher Name war Carl Melchior Jakob Molke. Sein Vater war Schullehrer, seine Mutter starb 1794 nach jahrelanger Krankheit; sein Urgroßvater mütterlicherseits war der bekannte Theologe und Dichter Paul Gerhardt (1607-76). Da seine Familie sehr arm war, trat der Herzog von Braunschweig für seine Ausbildung ein. 1806 kam es zu seinem Debüt als Tamino in der "Zauberflöte" am Hoftheater von Braunschweig. Er erteilte in Braunschweig Musikunterricht und trat dann als Gast auch am Theater von Magdeburg auf. 1809 wurde er an das Hoftheater von Weimar berufen. Goethe selbst, damals Intendant des dortigen Hoftheaters, holte ihn nach Weimar, wo er wiederum als Tamino debütierte. Dort bildete er zusammen mit den Sopranistinnen Caroline Jagemann und Henriette Eberwein und dem Bassisten Karl Stromeier das berühmte "Weimarer Quartett". Vor allem seine Duette mit Caroline Jagemann trugen ihm einen legendären Ruhm ein. Als Höhepunkte aus seinem Repretoire für die Bühne werden der Achilles in Glucks "Iphigenie in Aulis", der Tamino, der Graf Almaviva im "Barbier von Sevilla", der George Brown in "Die weiße Dame" ("La Dame blanche") und die Titelpartie in "Jean de Paris" von Boieldieu, der Titelheld in "Fernand Cortez" von Spontini, der Max im "Freischütz", der Idreno in "Semiramide" und der Arnoldo in "Wilhelm Tell" von Rossini genannt. Er war selbst kompositorisch tätig und sang zur Zufriedenheit Goethes Lieder auf Gedichte des großen Dichters; er komponierte auch selbst einige Goethe-Lieder. Seine schön gebildete, lyrische Stimme wurde immer wieder auf der Bühne wie bei Konzerten bewundert; noch kurz vor seinem Tod trat er in einem Kirchenkonzert in Erfurt auf. |
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