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| Loewe Sophie | soprano | 
Eigentlich Sophie Johanna Christine Loewe, Tochter des bekannten Schauspielers Ferdinand Loewe (auch Löwe geschrieben). Sie war die Nichte des Komponisten Carl Loewe (1796-1869). Sie erhielt ihre Erziehung in Mannheim, wo ihr Vater als Schauspieler engagiert war, ihren ersten Klavier- und Gesangunterricht bei ihrer Tante Helene Loewe in Frankfurt a.M. Sie schloß ihre Ausbildung bei Giuseppe Ciccimarra in Wien und bei Francesco Lamperti in Mailand ab. 1832 kam es zu ihrem Bühnendebüt am Theater am Kärntnertor in Wien in der Partie der Elisabetta in der Oper "Otto mesi in due ore" von Donizetti. 1836-37 hatte sie sensationelle Erfolge an der Hofoper Berlin, vor allem als Isabella in "Robert le Diable" von Meyerbeer, als Amina in Bellinis "La Sonnambula" und in anderen Opern aus dem italienischen und dem französischen Repertoire. 1838 bewunderte man sie am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Norma von Bellini. Es schlossen sich glanzvolle Gastspiele an führenden Theatern in Deutschland und in Österreich an. 1841 gastierte sie an der Covent Garden Oper London in "La Straniera" von Bellini, dann in Paris, wo sie von Heinrich Heine gerühmt wurde. Noch im gleichen Jahr 1841 ging sie an die Mailänder Scala. Sie wirkte dort am 26.12.1841 in der Uraufführung von Donizettis Oper "Maria Padilla" mit, wieder mit großem Erfolg. Sie wurde besonders als Interpretin der Sopranpartien in den damals neuen Opern von Verdi bekannt. 1843-44 sang sie am Teatro Fenice Venedig, u.a. am 9.3.1844 in der Uraufführung von Verdis "Ernani" die Partie der Elvira (wobei Verdi mit ihrer Leistung jedoch nicht ganz zufrieden war; es war zuvor zu Auseinandersetzungen zwichen dem Komponisten und der Sängerin gekommen, u.a. hatte Verdi sich geweigert, für die Primadonna ein Rondo-Finale in die Partitur einzufügen). Am gleichen Opernhaus sang sie am 17.3.1846 in der Uraufführung der Verdi-Oper "Attila" die Partie der Odabella. Verdi komponierte für die im allgemeinen von ihm sehr geschätzte Sängerin eine Kavatine als Einlage in seiner Oper "Giovanna d'Arco". 1846 sang sie am Teatro Regio Parma die Abigaille in Verdis "Nabucco" und die Giselda in "I Lombardi", ebenfalls von Verdi. Ein erneutes Auftreten in Berlin 1845 wurde dagegen von den gleichzeitigen triumphalen Auftritten der berühmten Jenny Lind überschattet. Weitere Höhepunkte in ihrem Bühnenrepertoire waren die Adina in "Elisir d'amore", die Susanna in "Figaros Hochzeit", die Donna Anna wie die Donna Elvira im "Don Giovanni", die Amazili in "Fernand Cortez" von Spontini, die Elvira in Bellinis "I Puritani", die Angela in "Le Domino noir" und die Antoinette in "L'Ambassadrice" von Auber, die Norma, die Palmyra in "Assedio di Corinto" von Rossini und die Jessonda in der Oper gleichen Namens von L.Spohr. 1848 heiratete sie den Fürsten und österreichischen Feldmarschall-Leutnant Friedrich von Liechtenstein (*1807) und gab ihre Karriere auf. Sie lebte seitdem auf den Gütern dieser zum österreichischen Hochadel zählenden Familie, zeitweilig auch in Wien und in Budapest. Eine Nichte der berühmten Sängerin, Sophie Loewe (1848-1926), hatte an der Stuttgarter Hofoper wie bei Gastspielen und Konzerten in London seit 1871 bedeutende Erfolge, gab aber bereits 1877 nach einer Heirat ihre Karriere auf.Lit: Wurzbach: "Sophie Loewe" (Biographisches Lexikon, Band 15, 1866). |
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