 g(11696700)a(1393595))
| Lindberg Paula | | contralto
[ 1897 - 2000 ]
| 
| Sie erhielt ihre Ausbildung hauptsächlich bei Julius von Raatz-Brockmann in Berlin und wurde in den zwanziger Jahren eine der bekanntesten deutschen Konzertaltistinnen. Dabei zeichnete sie sich als Solistin in Beethovens 9. Sinfonie, in der Matthäuspassion von J.S. Bach, im "Messias" von Händel, im "Lied von der Erde" von Gustav Mahler wie überhaupt in einem weitreichenden Konzertrepertoire aus. Sie trat auch oft in Werken aus der Barock-Epoche vor ihr Publikum. Von Berlin aus ging sie einer ausgedehnten Konzerttätigkeit nach. Dagegen ist sie auf der Opernbühne nur in einer einzigen Partie, und zwar als Erda im Nibelungenring, zu hören gewesen, die sie u.a. 1929 am Grand Théâtre Genf sang. Sie hatte ihren Wohnsitz während dieser Zeit in Berlin. Als Jüdin hatte sie es im Deutschland der Jahre nach 1933 sehr schwer. Noch 1937 trat sie in Konzerten des Jüdischen Kulturbundes in Berlin auf, konnte dann aber Deutschland verlassen und nach Holland flüchten. Nach der Besetzung dieses Landes 1940 durch die deutschen Truppen wurde sie verhaftet und in ein Konzentrationslager verschleppt, konnte jedoch diese furchtbare Zeit überstehen und nach Holland zurückkehren. Sie wurde nach Kriegsende eine hoch angesehene Pädagogin und wirkte als solche noch in den sechziger Jahren in Amsterdam. Sie ist auch (nach ihrer Heirat) unter dem Namen Paula Lindberg-Salomon aufgetreten.Schallplattenaufnahmen auf Parlophon; obwohl sie eigentlich keine Opernsängerin war, singt sie auf dieser Marke in einem Querschnitt durch die Oper "Martha" von Flotow die Partie der Nancy, auch das Rheintöchterterzett aus der "Götterdämmerung" mit Elisabeth Kühnlein und Alfhild Petzet unter Max von Schillimgs, auf Derba Szenen aus "Carmen". Für die jüdische Firma Lukraphon entstanden Parlophon-Platten mit jüdischer religiöser Musik, bei denen u.a. auch Joseph Schmidt mitwirkte. |
|
|
|