| Keller Jakob | basso |
Er arbeitete zunächst einige Jahre als Friseur, bevor er zur Ausbildung seiner Stimme kam. Er studierte bei Gertrud Fehrmann in St. Gallen und an der Berliner Musikhochschule bei Paul Lohmann und Franziska Martienssen-Lohmann. 1940 debütierte er am Staatstheater Kassel, dem er bis 1942 angehörte. 1942-43 war er am Deutschen Theater Oslo engagiert und kam dann an das Stadttheater der Schweizer Bundeshauptstadt Bern, an dem er bis 1972 eine fast dreißigjährige erfolgreiche Karriere entfaltete. Er sang an diesem Haus wie bei Gastspielen am Opernhaus von Zürich, am Grand Théâtre Genf, an den Staatsopern von Berlin und München eine Vielzahl von Partien aus allen Bereichen der Opernliteratur seines Stimmfachs. Er stand allein in der Rolle des Sarastro in der "Zauberflöte" über tausendmal auf der Bühne. Weitere Höhepunkte in seinem Repertoire waren der König Philipp in Verdis "Don Carlos", der Zaccaria in dessen "Nabucco", der Pater Guardian in "La forza del destino", der Sparafucile im "Rigoletto", der Osmin in der "Entführung aus dem Serail", der Bartolo in "Nozze di Figaro", der Rocco im "Fidelio", der Kezal in Smetanas "Verkaufter Braut", der Gremin im "Eugen Onegin", der Riedinger in "Mathis der Maler" von Hindemith, der Daland im "Fliegenden Holländer", der Landgraf im "Tannhäuser", der König Heinrich im "Lohengrin", der Pogner in den "Meistersingern", der Fafner wie der Hunding im Ring-Zyklus und der Titurel im "Parsifal". Er war acht Jahre lang als Pädagoge am Konservatorium von Biel tätig und setzte seine Lehrtätigkeit in Bern, wo er seinen Wohnsitz hatte, fort. Zu seinen Schülern gehörte der bekannte Bassist Jakob Stämpfli. Seine Tochter Verena Keller (*1942) kam als Mezzosopranistin zu einer erfolgreichen Bühnen- wie Konzertkarriere.Jakob Keller machte 1943 in Berlin Schallplattenaufnahmen, die jedoch im Zweiten Weltkrieg zerstört wurden. So ist lediglich eine Privataufnahme von vier Liedern mit Orgelbegleitung vorhanden. |
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