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Sotin Hans
basso

Er wollte ursprünglich Chemiker werden, ließ jedoch seine Stimme zuerst bei Friedrich Wilhelm Hetzel, dann an der Musikhochschule Dortmund bei Dietger Jacob ausbilden. 1962 fand er sein erstes Engagement in Essen und debütierte dort als Polizeikommissar im "Rosenkavalier" von R.Strauss. 1964 wurde er als erster Bassist an die Hamburger Staatsoper verpflichtet und hatte bald eine weltweite Karriere. Er gastierte mit dem Ensemble der Hamburger Oper in Montreal, New York, Stockholm und bei den Festspielen von Edinburgh. 1968 sang er bei den Festspielen von Glyndebourne den Sarastro in der "Zauberflöte", eine seiner Glanzrollen. 1971 trat er erstmals an der Oper von Chicago auf. 1972 folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York, wo er ein sehr erfolgreiches Debüt als Sarastro hatte. Er sang dort in den folgenden Spielzeiten den Gurnemanz im "Parsifal", den Wotan wie den Hunding in der "Walküre", den Fafner im Nibelungenring, 1988 auch den Lodovico im "Othello" von Verdi, 1991 wieder den Sarastro. Als großen Wagner-Interpreten lernte die Musikwelt ihn seit 1972 bei den Festspielen von Bayreuth kennen; hier sang er den Landgrafen im "Tannhäuser" (1972-74, 1977-78, 1985, 1995), den Pogner in den "Meistersingern" (1973-75), den Titurel (1972-73) und den Gurnemanz im "Parsifal" (1975-85, 1987-93, 1995), den König Heinrich im "Lohengrin" (1979-81, 1993), den Daland im "Fliegenden Holländer" (1990-93), den Wotan (1976), den Wanderer (1976, 1978), den Fafner (1972-73) und den Hunding (1994-95) im Ring-Zyklus. Den Gurnemanz und den Hunding sang er auch 1974 als Gast an der Covent Garden Oper London. An der Hamburger Oper wirkte er in Uraufführungen und Premieren zeitgenössischer Opern von Boris Blacher, G. von Einem, G.Klebe, A.Goehr, M.Kelemen, K.Penderecki und Steffen mit, u.a. in den Uraufführungen von "Zwischenfälle bei einer Notlandung" von Boris Blacher (4.2.1966), "Arden muß sterben" von A.Goehr (5.3.1967), "Die Teufel von Loudun" von K.Penderecki (20.6.1961), "Der Belagerungszustand" von Milko Kelemen (13.1.1970), "Jakobowsky und der Oberst" von Giselher Klebe (2.11.1965), "Resan" ("Die Reise") von Lars Johan Werle (1969) und "Ein Stern geht auf aus Jakob" von Paul Burkhard (6.12.1970). Neben seinem Hamburger Engagement schloß er 1973 Gastspielverträge mit den Opern von Wien und Chicago ab. 1976 gastierte er an der Mailänder Scala als Ochs im "Rosenkavalier" von R.Strauss, den er auch 1986 an der Covent Garden Oper London vortrug. Er gastierte weiter mit großen Erfolgen an der Grand Opéra Paris, am Teatro Colón von Buenos Aires und an den großen deutschen Opernhäusern. Zugleich war er ein hervorragender Konzert-Bassist und zeichnete sich vor allem in der Interpretation der Werke von J.S. Bach aus.Seine kraftvolle Baßstimme mit ihrer überströmenden Tonfülle erscheint auf Schallplatten der Marken Decca ("Zauberflöte", "Tannhäuser", "Aida", "Fidelio", "Lohengrin", 9. Sinfonie von Beethoven), DGG ("Salome" von R.Strauss, "Doktor Faust" von Busoni, Baculus im "Wildschütz" von Lortzing, 8. Sinfonie von G.Mahler), HMV-Electrola ("Così fan tutte", "Walküre", Matthäuspassion und zahlreiche Kantaten von Bach, "Christus am Ölberge" von Beethoven), RCA ("Aida"), Sony ("Oedipus Rex" von Strawinsky) und Philips ("Die Teufel von Loudun" von Penderecki, 8. Sinfonie von G.Mahler, "Meistersinger", "Tristan"); Philips-Video ("Tannhäuser").

 

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