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| Genast Eduard Franz | basso | 
Er war der Sohn des Schauspielers und Sängers Anton Genast (1765-1831), der am Hoftheater von Weimar wirkte und dort eng mit Goethe zusammen arbeitete. Wie sein Vater wurde auch er von Goethe sehr gefördert. Bereits 1814 sang er am Hoftheater von Weimar den Osmin in der 'Entführung aus dem Serail' von Mozart. Er kam dann an die Hofoper von Dresden; hier hatte er, als er 1817 in der Premiere der biblischen Oper 'Joseph' von Méhul die Partie des Jacob sang, großen Erfolg, während Carl Maria von Weber in dieser Aufführung als Dirigent in Dresden debütierte. Er wurde 1818 an das Hoftheater von Hannover verpflichtet, brach dort aber bereits nach vier Monaten seinen Kontrakt, da er ungenügend beschäftigt wurde. Er setzte seine Karriere später am Opernhaus von Leipzig fort, wo er am 29.3.1828 in der Uraufführung von Heinrich Marschners 'Vampyr' die Rolle des Lord Ruthwen übernahm. 1828 wurde er Oberregisseur in Magdeburg, gab diese Stellung aber auf, als er einen Ruf auf Lebenszeit nach Weimar erhielt. Seit 1829 wirkte er dann wieder am Hoftheater von Weimar. 1860 wurde er pensioniert und gleichzeitig zum Ehrenmitglied des Hauses ernannt. Seit 1833 nahm er in Weimar auch Aufgaben aus dem Bereich der Bühnenregie wahr. Seit etwa 1847 trat er nicht mehr als Sänger, sondern nur noch als Schauspieler in Erscheinung. Er gab Gastspiele an vielen großen deutschen Bühnen, so an den Hofopern von Berlin und Dresden, an den Hoftheatern von Mannheim und Darmstadt, am Opernhaus von Leipzig und am Hamburger Stadttheater. Seine großen Opernpartien waren der Rinaldo in 'Armida' von Gluck, der Don Giovanni, der Mikhéli in 'Der Wasserträger' von Cherubini, der Oroveso in 'Norma', der Figaro im 'Barbier von Sevilla', der Wilhelm Tell in Rossinis gleichnamiger Oper, der Kaspar im 'Freischütz', der Jäger im 'Nachtlager von Granada' vn C.Kreutzer, der Hans Heiling von Marschner, der Lysiart in Webers 'Euryanthe', der Bertram in 'Robert le Diable' von Meyerbeer, der Bijou im 'Postillon de Lonjumeau' von Adam, der Enrico in 'Lucia di Lammermoor' und der Lord in 'Fra Diavolo' von Auber. Er sang in Weimar auch die Tenorpartien des Masaniello in 'La muette de Portici' und des Fra Diavolo von Auber, nachdem diese durch den Komponisten J.N. Hummel für ihn 'eingerichtet' worden waren. Er war auch als Komponist tätig und schrieb u.a. zwei Opern, 'Die Sonnenmänner' (1828) und 'Die Verräter in den Alpen' (1833 in Weimar uraufgeführt), dazu Lieder und andere Vokalwerke. Interessant, zumal im Hinblick auf die Weimarer Theaterverhältnisse, sind seine Erinnerungen 'Aus dem Tagebuch eines alten Schauspielers', die 1862-65 in vier Folgen erschienen. Verheiratet mit der Opernsängerin und Schauspielerin Caroline Christine Genast-Böhler (*31.1.1798 Kassel, ?15.4.1860 Weimar), einer Schwester der Sängerin Dorothea Devrient-Böhler (1805-82), die in Leipzig, Hamburg und Dresden wirkte.\n |
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