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| | Branchu Alexandrine-Caroline | | soprano | 
| Eigentlicher Name Alexandrine-Timoléone-Caroline Chevalier de Lavit. Sie erhielt seit 1796 ihre Gesangsausbildung am Conservatoire National von Paris durch Pierre Garat. 1798 schloß sie diese Ausbildung ab, indem sie in mehreren Fächern den Prix du Conservatoire erhielt. 1799 fand ihr Debüt am Téâtre Feydeau in Paris statt. 1801 wurde sie Mitglied der Grand Opéra Paris (Debüt als Didon in der gleichnamigen Oper von Piccinni) und blieb bis 1826 deren große Primadonna. Sie galt während dieser 25 Jahre unumstritten als die bedeutendste dramatische Sopranistin in Frankreich. Man rühmte vor allem ihre Gestaltung der Heroinen in den Opernwerken von Gluck, der Titelheldinnen in 'Alceste' und 'Armide' wie der Iphigénie in 'Iphigénie en Tauride'; ein weiterer Höhepunkt in ihrem Repertoire war die Didon in der gleichnamigen Oper von Piccinni. An der Grand Opéra sang sie in wichtigen Uraufführungen von Opern, darunter am 4.10.1803 in Cherubinis 'Anacreon' (wobei die Premiere jedoch erfolglos war), und am 6.4.1813 in 'Les Abencérages', ebenfalls von Cherubini. Die letztgenannte Uraufführung nahm in Anwesenheit Kaiser Napoleons I. und seines Hofes einen glänzenden Verlauf. Am 16.12.1807 sang sie an der Grand Opéra in der Uraufführung der Oper 'La Vestale' von Spontini die Partie der Giulia, am 28.11.1809 kreierte sie dort in der Uraufführung von Spontinis Oper 'Fernand Cortez' die Partie der Amazily; am 22.12.1819 wirkte sie, wieder an der Grand Opéra, in der Uraufführung von dessen 'Olympie' als Statira mit, am 11.6.1823 in der Uraufführung von Henri Bertons Oper 'Virginie'. Seit 1799 war sie mit dem Ballettänzer der Grand Opéra Mr Branchu verheiratet, so daß sie ihre gesamte Karriere unter dem Namen Mme Branchu absolvierte. 1826 trat sie von der Bühne zurück. Bei ihrer Abschiedsvorstellung überreichte der Chor der gefeierten Sängerin unter dem Jubel des Publikums eine mit Diamanten verzierte Tiara. Sie lebte dann zunächst in Orléans, später in ihrer Villa in Passy bei Paris. Ihre kraftvolle, gleichzeitig zu feinster Nuancierung fähige Stimme, die Größe und Klarheit ihrer Diktion und die Autorität ihrer Persönlichkeit auf der Bühne blieben unvergessen; Hector Berlioz nannte sie 'la tragédie lyrique incarnate'. |
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