| Hensel Heinrich | tenore |
Ursprünglich wollte er einen kaufmännischen Beruf ergreifen. Er wurde durch den Dirigenten Felix Mottl entdeckt und studierte bei Gustav Walter in Wien sowie bei Eduard Bellwidt in Frankfurt a.M. 1897 debütierte er am Stadttheater von Freiburg i. Br als Alessandro Stradella von Flotow. Von dort kam er 1900 an das Opernhaus von Frankfurt a.M., wo er als Antrittsrolle den Lyonel in Flotows 'Martha' sang, und dem er bis 1906 angehörte. 1902 trat er in Frankfurt in der Uraufführung der Oper 'Dornröschen' von Humperdinck in der Partie des Prinzen auf. 1906-11 sang er am Hoftheater von Wiesbaden. Dort wurde er von dem jungen Richard Tauber sehr bewundert. Am 23.1.1910 wirkte er am Hoftheater von Karlsruhe in der Uraufführung der Oper 'Banadietrich' von Siegfried Wagner mit. 1911-12 erlebte man bei den Festspielen von Bayreuth seinen Parsifal und seinen Loge im Ring-Zyklus. Die letztgenannte Partie sang er auch 1911-14 an der Covent Garden Oper London. 1911-12 war er an der Metropolitan Oper New York engagiert (Debüt als Siegmund in der 'Walküre'), 1912 an der Oper von Chicago. 1912-29 war er als gefeierter erster Helden- und Wagner-Tenor am Hamburger Stadttheater (Opernhaus) tätig. 1914 sang er sowohl an der Covent Garden Oper London als auch an der Oper von Brüssel den Parsifal in den dortigen Erstaufführungen des Werks. Er gastierte in Kopenhagen und Berlin, in Wien und München, in Paris, in Zürich (1907 als Lohengrin, 1912 als Siegmund und Siegfried) und in Amsterdam, hier u.a. 1910 als Lohengrin. Neben seinen Wagner-Partien sind aus seinem Bühnenrepertoire der Manrico im 'Troubadour', der Tamino in der 'Zauberflöte', der George Brown in 'La Dame blanche' von Boieldieu, der Raoul in den 'Hugenotten' von Meyerbeer, der Turiddu in 'Cavalleria rusticana' und der Chapelou im 'Postillon de Lonjumeau' von Adam zu nennen. Zuletzt Gesanglehrer in Hamburg. Er war verheiratet mit der dramatischen Sopranistin Elsa Hensel-Schweitzer (1871-1937), doch trennten sich die beiden Künstler 1910 wieder.\n Von Heinrich Hensel existieren Aufnahmen auf G&T (Frankfurt, 1903-1906), auf HMV-Grammophone (1908-14), Pathé, Parlophon sowie Edison-Platten (London, 1912).\n |
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