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Arnould Sophie
soprano

Eigentlicher Name Magdeleine Arnould. Die Prinzessin von Modena hörte sie als Kind in der Pariser Kirche Val-de-Grâce singen und empfahl sie dem Intendanten der Königlichen Musikeinrichtungen. Sie war in Paris Schülerin von Marie Fel und Hippolyte Clairon. 1757 erfolgte ihr Debüt an der Grand Opéra Paris, deren Mitglied sie für die folgenden dreißig Jahre blieb, wobei ihre Karriere ganz ungewöhnliche, enorme Erfolge aufzuweisen hatte. Diese errang sie namentlich in Opern von Lully und Rameau, von André Destouches, Fran¢ois Francoeur und Pierre Alexandre Monsigny. Am 16.5.1770 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des Hoftheaters von Versailles in der Oper 'Persée' von Lully. Von großer musikhistorischer Bedeutung ist ihre Zusammenarbeit mit Gluck, der sie als die 'Königin des Theaters' rühmte. Er studierte selbst mit ihr die Partie der 'Iphigénie en Aulide' ein, die sie am 19.4.1774 in der Uraufführung des Werks an der Pariser Grand Opéra kreierte. Sie sang auch in der französischen Erstaufführung seines 'Orpheus' am 2.8.1774 die Partie der Eurydice. Für diese überaus erfolgreiche Premiere hatte Gluck die Oper ganz neu bearbeitet und die Rolle des Titelhelden für einen Tenor (statt ursprünglich einen Alt-Kastraten) umgeschrieben und dem Partner von Sophie Arnould, Joseph Legros, übertragen. Die Künstlerin spielte auch im gesellschaftlichen Leben der französischen Metropole eine große Rolle. Ihre geistreiche, temperamentvolle Konversation und ihr Kunstverständnis machten ihren Salon zu einem Mittelpunkt der aristokratischen Gesellschaft von Paris. Mme de Pompadour äußerte über die Sängerin: '... mit diesen Talenten hätte sie eine Prinzessin sein können'. So besitzt ihre Gestalt über die Bedeutung als Sängerin hinaus auch kulturhistorisch einen besonderen Rang. Ihr Mangel an Selbstkontrolle, sowohl als Sängerin wie auch in ihrem gesamten Lebensstil, führten wohl zu einem frühen Verlust der schönen Stimme. Diese wird als fein gebildet, wenn auch nicht sehr umfangreich geschildert; hinzu trat ein grandioses darstellerisches Talent. 1778 gab sie ihre Karriere auf und erhielt eine staatliche Pension von 2000 Livres jährlich. Im Gefolge der Französischen Revolution verlor sie jedoch ihr großes Vermögen und lebte in großer Armut. Sie hinterließ interessante Memoiren unter dem Titel 'Arnouldiana'. Gabriel Pierné schrieb eine einaktige Oper 'Sophie Arnould' (1927) über Szenen aus ihrem bewegten Leben. Lit.: B.Douglas 'The Memoires of Sophie Arnould, Actress and Wit' (1898); E. & J.De Goncourt: 'Sophie Arnould d'après sa correspondance et ses mémoires inédits' (Paris, 1877); André Billy: 'La vie amoureuse de Sophie Arnould' (Paris, 1982).

 

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