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Flagstad Kirsten
soprano [ 1895 - 1962 ]

Sie war die Tochter des norwegischen Dirigenten Michael Flagstad (1869-1930) und der Pianistin Marie Flagstad-Johnsrud. Sie wurde durch die Pädagogin Ellen Schytte-Jacobsen in Oslo ausgebildet. Sie debütierte 1913 in Oslo als Nuri in 'Tiefland' von d'Albert. Nach weiterem Studium bei Albert Westwang in Oslo und Gillis Bratt in Stockholm kam sie 1917 als Soubrette an das Mayol Theater in Oslo, wo sie hauptsächlich in Operetten sang. 1921 unternahm sie eine Frankreich-Tournee, die keine besonderen Erfolge brachte. 1928-32 war sie am Stadttheater von Göteborg engagiert. 1932 gastierte sie in Berlin als Isolde, trug sich aber mit dem Gedanken, ihre Karriere aufzugeben. 1933 trat sie bei den Bayreuther Festspielen in kleinen Wagner-Partien (Ortlinde und 3. Norn im Nibelungenring) auf, hatte dann dort aber 1934 als Sieglinde in der 'Walküre' und als Gutrune in der 'Götterdämmerung' ihre ersten großen Erfolge. Darauf wurde sie an die Metropolitan Oper New York verpflichtet, wo sie am 2.2.1935 ein sensationelles Debüt als Sieglinde hatte. Dieser Erfolg wiederholte sich einige Tage später, als sie die Partie der Isolde im 'Tristan' (mit Lauritz Melchior als Partner) vortrug. Mit einem Schlag galt sie als die bedeutendste Wagner-Interpretin ihrer Generation. In ihrer ersten New Yorker Saison sang sie die Partien der Brünnhilde und der Kundry, die bis dahin nicht in ihrem Repertoire enthalten waren. (Die Metropolitan Oper zahlte ihr eine Höchstgage von 1000 Dollar pro Abend, eine für damalige Verhältnisse riesige Summe). An der Metropolitan Oper eilte sie bis 1941 von Triumph zu Triumph. 1936 gastierte sie an der Londoner Covent Garden Oper und an der Staatsoper von Wien. Man feierte sie an den Opernhäusern von Chicago (1937), San Francisco (1935-40 und nach dem Zweiten Weltkrieg nochmals 1949-50) und am Teatro Colón von Buenos Aires. 1941-45 lebte sie während des Zweiten Weltkrieges zurückgezogen in ihrer norwegischen Heimat; sie trat nur während einer Spielzeit als Gast am Opernhaus von Zürich auf. Sie hatte 1930 (nach einer ersten Ehe mit Sigurd Hall) den Norweger Henry Johansen geheiratet. Dieser kollaborierte während der deutschen Besetzung Norwegens mit der Besatzungsmacht und starb 1946 im Gefängnis. Durch diese Vorgänge geriet die große Sängerin nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges in Schwierigkeiten und wurde in ihrer Karriere behindert, indem man auch gegen sie den Vorwurf der Kollaboration erhob. 1947-48 unternahm sie dann aber wieder eine überaus erfolgreiche Nordamerika-Tournee; 1948-51 sang sie hauptsächlich an der Londoner Covent Garden Oper, 1948 Gastspiel an der Grand Opéra Paris als Isolde, 1950 an der Mailänder Scala als Isolde. Seit 1950 hatte sie dann wieder eine große Karriere an der Metropolitan Oper, jetzt als Isolde, Brünnhilde und Fidelio. Einen letzten großen Erfolg hatte sie an der Metropolitan Oper, als sie sich dort am 1.4.1952 in der Rolle der Alceste in der gleichnamigen Oper von Gluck vom New Yorker Publikum verabschiedete. An diesem Haus hatte sie in neun Spielzeiten elf große Partien in 191 Vorstellungen gesungen. 1949-50 bewunderte man sie bei den Festspielen von Salzburg als Leonore im 'Fidelio', 1951 am Londoner Mermaid Theatre als Dido in 'Dido und Aeneas' von Purcell. 1950 sang sie in London den Solopart in der Uraufführung der 'Letzten Lieder' von Richard Strauss. 1955 nahm sie von der Bühne Abschied; 1957 gab sie nochmals in London ein Konzert, bei dem sie im norwegischen Kostüm Lieder von Edvard Grieg vortrug. 1958-60 war sie Direktorin des Opernhauses von Oslo. Ihre jüngere Schwester Karen-Marie Flagstad (1904-92) war unter dem Künstlernamen Marie Cerhal eine erfolgreiche Konzert- und Opernsopranistin. Kirsten Flagstad gab ihre Selbstbiographie unter dem Titel 'The Flagstad Manuscript' (London, 1952) heraus.\n Weitere Literatur: E.McArthur: 'Flagstad. A Personal Memoir' (New York, 1965); A.Rein: 'Kirsten Flagstad' (Oslo, 1968); H.Vogt: 'Flagstad' (London, 1987).\n Eine der schönsten Stimmen des 20. Jahrhunderts, in der sich eine dunkle, satte Klangfülle mit einer aristokratischen Größe des künstlerischen Ausdrucks und unfehlbarer Gesangstechnik verband.\n Schallplatten: erste akustische Aufnahmen auf Odeon; elektrische auf HMV (vollständiger 'Tristan' unter Furtwängler sowie 'Dido and Aeneas'), RCA (Wagner-Szenen, norwegische Lieder) und Decca (vollständige Opern 'Rheingold', 'Die Walküre', 'Götterdämmerung', 'Alceste', Wesendonck-Lieder von R.Wagner, Lieder norwegischer Komponisten); auf Bruno Walter Society als Brünnhilde im vollständigen 'Ring des Nibelungen', auf Accord als Leonore im 'Fidelio' (Aufnahme aus der Metropolitan Oper von 1941), auf Fonit Cetra als Brünnhilde in der 'Walküre' (Scala, 1950), auf Melodram als Isolde im 'Tristan' (Covent Garden Oper, 1937), auf Cetra 'Vier letzte Lieder' von Richard Strauss, auf EMI Leonore im 'Fidelio', Salzburg 1950. Mit Sicherheit existieren weitere Mitschnitte von Opernaufführungen.\n

 

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