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Jones Dame Gwyneth
soprano

Nachdem man ihre Stimme entdeckt hatte, erhielt sie ein Stipendium und studierte vier Jahre lang bei Arnold Smith und Ruth Packer am Royal College of Music in London, wo sie alle Preise gewann, die zur Verteilung kamen. Sie setzte ihre Ausbildung an der Accademia Chigiana in Siena und bei Maria Carpi in Genf fort. In der Saison 1962-63 debütierte sie am Stadttheater von Zürich als Mezzosopran in der Partie der Annina im "Rosenkavalier" und sang dort u.a. die Magdalene in den "Meistersingern" und den Orpheus von Gluck, doch wurde bald deutlich, daß sie eine Sopranstimme besaß. Als erste Sopranpartie sang sie in Zürich die Amelia in Verdis "Ballo in maschera". 1963 hörte man sie bei der Welsh Opera Cardiff als Lady Macbeth im "Macbeth" von Verdi, an der Covent Garden Oper London als Leonore im "Fidelio" wie im "Troubadour", 1965 als Sieglinde in der "Walküre". 1966 gastierte sie in Rom als Solistin im Verdi-Requiem, in Genf als Desdemona in Verdis "Othello". Es folgten glanzvolle Gastspiele an den Staatsopern von Wien (deren Mitglied sie seit 1966 war) und München und an der Deutschen Oper Berlin. 1966 fand ihr USA-Debüt statt, als sie an der Oper von Dallas die Lady Macbeth sang, in der Spielzeit 1966-67 debütierte sie an der Mailänder Scala als Leonore im "Troubadour". Seit 1966 gehörte sie zu den führenden Kräften der Bayreuthet Festspiele. Dort sang sie 1966 und 1970-73 die Sieglinde, 1968-69 die Eva in den "Meistersingern", 1969-70 die Kundry im "Parsifal", 1969-71 und 1982 die Senta im "Fliegenden Holländer", 1972-74 und 1977 die Elisabeth wie die Venus im "Tannhäuser" (als Doppelrolle), 1974 die Brünnhilde in der "Götterdämmerung", 1975-80 die Brünnhilde im gesamten Nibelungenring, die sie auch 1976 in der Jahrhundertfeier der Ring-Aufführungen übernahm. 1967 bereiste sie Nordamerika, wo sie in New York unter L.Bernstein in der 8. Sinfonie von Gustav Mahler sang und bei der American Opera Society als Titelheldin in "Medea" von Cherubini Aufsehen erregte. Seit 1972 war sie Mitglied der Metropolitan Oper New York, an der sie als Sieglinde debütierte Hier hatte sie in den folgenden 15 Jahren große Erfolge als Leonore im "Fidelio", als Marschallin, als Isolde im "Tristan", als Salome von R.Strauss und als Turandot in der gleichnamigen Puccini-Oper. Bei den Festspielen von Salzburg verglich die Kritik sie 1979 in der Partie der Marschallin im "Rosenkavalier" mit der unvergessenen Lotte Lehmann; weitere Gastspiele brachten ihr in Wien und Hamburg (seit 1970) und an der Grand Opéra Paris (hier auch 1977 in Monteverdis "Incoronazione di Poppea") abermalige Erfolge ein, hauptsächlich im Wagner-Fach und als Marschallin im "Rosenkavalier" von R.Strauss. Auch als Titelheldin in Cherubinis "Medea", als Leonore im "Fidelio", als Salome, als Donna Anna im "Don Giovanni", als Octavian im "Rosenkavalier" und als Interpretin der dramatischen Partien in Verdi-Opern, gerühmt; man bewunderte immer wieder die Klangschönheit ihrer voluminösen Stimme wie die erregende Dramatik ihres Vortrages. 1984 nahm sie an der Japan-Tournee der Hamburger Staatsoper teil. 1979 gastierte sie am Opernhaus von Köln als Elisabetta im "Don Carlos" von Verdi, 1984-85 als Elektra von Richard Strauss. 1985 sang sie am Opernhaus von Zürich in einer Aufführung von "Die Frau ohne Schatten" von R.Strauss in einer Vorstellung die beiden Hauptpartien, bei den Festspielen in den Thermen des Caracalla in Rom die Turandot von Puccini. 1986 war sie an der Covent Garden Oper London als Salome zu Gast, 1987 sang sie in der Eröffnungsvorstellung des neuen Opernhauses von Pittsburgh die Titelrolle in Puccinis "Turandot", die sie auch 1990 an der Covent Garden Oper vortrug. Beim Festival von Orange trat sie 1989, bei den Festspielen von Savonlinna 1992 als Leonore im "Fidelio" auf, in Orange 1989 auch als Elektra. An der Staatsoper Dresden war sie 1996 als Küsterin in Janác|veks "Jenufa" zu Gast, in Solothurn in der Schweiz sang sie 1996 erstmals die Norma von Bellini. 1987 erhielt sie den Shakespeare-Preis der Hansestadt Hamburg, 1989 erfolgte ihre Ernennung zum Ehrenmitglied der Wiener Staatsoper. Sie wurde durch Königin Elisabeth II. zur Dame of the British Empire erhoben.Lit: Cl. Mutafien: "Gwyneth Jones" (Paris, 1980).Zahlreiche Schallplattenaufnahmen auf Decca ("Medea" von Cherubini, Woglinde in der "Götterdämmerung", "Ägyptische Helena" von R.Strauss), CBS ("Rosenkavalier"), Philips (Brünnhilde in vollständigem Nibelungenring aus Bayreuth, Mutter in "Hänsel und Gretel"), DGG ("Fliegender Holländer", "Parsifal". "Lohengrin", "Salome" von R.Strauss, "Fidelio", "Rosenkavalier", 9. Sinfonie von Beethoven), Morgan ("Africaine" von Meyerbeer), HMV ("Othello" von Verdi), Legendary Recordings ("Incoronazione di Poppea" von Monteverdi), Capriccio (Lieder von Richard Strauss, "Notre Dame" von Fr. Schmidt); Philips-Video ("Tannhäuser").

 

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