| Barbot Caroline | soprano |
Ihr eigentlicher Name war Caroline Douvry. Sie studierte bis 1850 am Conservatoire National de Paris bei Fran¢ois-Alexandre Delsarte und erhielt auch Unterricht durch den Tenor Joseph-Théodor-Désiré Barbot (1824-97), den sie heiratete. 1858 debütierte sie an der Pariser Grand Opéra unter dem Namen Mme Barbot, unter dem sie ihre gesamte Karriere absolvierte. Sie blieb bis 1860 Mitglied der Grand Opéra, an der sie u.a. die Valentine in den 'Hugenotten' von Meyerbeer, die Leonore in Donizettis 'La Favorite' und die Elena in Verdis 'Vêpres Siciliennes' sang. Zusammen mit ihrem Gatten, der 1859 am Théâtre Lyrique in Paris die Titelpartie in Gounods 'Faust' kreiert hatte, ging sie 1860 nach Italien, wo sie zuerst am Teatro Comunale von Bologna auftrat. Dort sang sie als erste Partie 1860 die Amelia in Verdis 'Ballo in maschera', 1861 die Amelia in 'Simon Boccanegra' von Verdi, die Valentine in den 'Hugenotten' von Meyerbeer und die Maria in der Uraufführung der Oper 'Mazeppa' von Carlo Pedrotti. Sie gastierte dann auch mit großen Erfolgen in Rom, Mailand, Turin und Neapel. Gastspiele an den führenden Opernhäusern in Italien wie auch in Rußland kennzeichnen die weitere Karriere der beiden Sänger. Verdi, der die Künstlerin bereits 1859 in seiner Oper 'Les Vêpres Siciliennes' in Paris gehört hatte, schätzte ihr Können hoch ein und übertrug ihr am 10. 11. (nach dem Gregorianischen Kalender 22. 11.) 1862 in der Uraufführung seiner Oper 'La forza del destino' an der Hofoper von St. Petersburg die Partie der Leonora, während Enrico Tamberlik den Alvaro und Francesco Graziani den Carlos sangen. Joseph Barbot und seine Gattin setzten ihre Gastspieltätigkeit in Italien und Rußland bis in die Jahre nach 1870 fort. Sie ist im Laufe ihrer Karriere auch an den Opernhäusern von Lyon, Marseille, Brüssel und Antwerpen gastweise aufgetreten. Als Joseph Barbot 1875 eine Professur am Conservatoire National de Paris erhielt, blieben die beiden Künstler in der französischen Metropole. |
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