| Stigler-Staeven Wilhelm | tenore |
Als Sohn eines Apothekers besuchte er die Wiener Universität und promovierte dort zum Magister der Pharmazie und zum Doktor der Chemie. Er übernahm dann die Stadtapotheke von Steyr, die sich seit über 200 Jahren im Besitz seiner Familie befand. Bereits als Student fiel seine Tenorstimme im Wiener Akademischen Gesangverein auf; später ließ er seine Stimme durch die Pädagogen Joseph Gänsbacher und Johannes Ress für die Solistenlaufbahn ausbilden. Er begann dann eine sehr erfolgreiche Karriere auf den Gebieten des Konzert- und Oratoriengesangs. Als er 1885 in Jena das Tenorsolo im "Messias" von Händel sang, riet man ihm dringend dazu die Bühne zu betreten. Er nahm darauf nochmals das Studium bei dem berühmten Hans Feodor von Milde in Weimar auf und debütierte 1886 am Hoftheater von Weimar als Manrico im "Troubadour" von Verdi. Bis 1891 hatte er eine große Karriere an diesem Haus und war darauf 1891-93 am Opernhaus von Brünn (Brno) engagiert. Hier sang er, zum Teil in den Premieren dieser Opernwerke für Brünn, den Walther von Stolzing in den "Meistersingern", den Siegmund und den Siegfried im Nibelungenring, den Titelhelden im "Tristan", den Turiddu in "Cavalleria rusticana" und den Canio im "Bajazzo". Gastspiele brachten ihm an großen deutschen Theatern, u.a. in München, Leipzig, Köln, Breslau, Hannover und Frankfurt a.M. Erfolge ein. Gleichzeitig setzte er seine Konzertkarriere fort. Er lebte später als Konzertsänger und Pädagoge in Wien. Seine Gattin war die Pianistin Viktoria Teplicki. |
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