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| | Ungar Clara | | soprano | 
| Sie verlor ihre Eltern früh und wurde zusammen mit ihren beiden Schwestern Louise und Marie Ungar, die später bekannte Schauspielerinnen waren, in der Familie eines Onkels erzogen. Nachdem man ihre Begabung für den Gesang entdeckt hatte, wurde sie in Wien Schülerin von Heinrich Proksch und Richard Löffler. Sie debütierte frühzeitig am Hoftheater von Neustrelitz als Agathe im "Freischütz". Es schlossen sich Engagements an den Stadttheatern von Augsburg und Stettin und an der Berliner Kroll-Oper an. Als der Intendant Woltersdorff das letztgenannte Theater verließ, folgte sie einem Ruf an die Oper von Riga. Hier kam sie in Rollen wie der Isabella in "Robert le Diable" von Meyerbeer, der Königin Marguerite de Valois in dessen "Hugenotten", der Donna Anna im "Don Giovanni", der Titelheldin in Flotows "Martha" und der Adina in "Elisir d'amore" zu großen Erfolgen. Von Riga ging sie nach Danzig und von dort 1863 an das Friedrich Wilhelmstädtische Theater Berlin. Hier hörte man sie vor allen Dingen in den damals in Deutschland modernen Operetten von Offenbach. 1866 wurde sie an das Hoftheater Braunschweig verpflichtet, 1870 wiederum an das Stadttheater Stettin. Nach einigen kürzeren Engagements an deutschen Bühnen kam sie 1878 an das Opernhaus von Düsseldorf, an dem sie namentlich in Partien aus dem Bereich der Spieloper eingesetzt wurde, sich dann aber bald der Sprechbühne zuwandte. Sie war als Schauspielerin 1878-81 in Dessau, dann in St. Petersburg, 1883-85 in Breslau, 1890-95 am Theater von Brünn (Brno), danach wieder in Breslau, am Schauspielhaus München und am Belle Alliance-Theater Berlin engagiert. 1900 beendete sie endgültig ihre Bühnenkarriere und lebte seitdem in Berlin. |
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