| Natzler Siegmund | baritono |
Bruder des Baritons Leopold Natzler (1860-1926), der eine ähnliche Karriere wie er absolvierte, und der Sopranistin Regine Natzler (*1866), alle drei Kinder eines Wiener Herrenschneiders. Zuerst war er Buchhalter und Korrespondent in einem Großhandelshaus in Wien, entschloß sich dann aber, genau wie sein älterer Bruder, zur Karriere eines Operettensängers und Schauspielers. 1883 erfolgte sein Bühnendebüt am Greytheater in Wien. 1884 ging er an das Theater von Znaim (Znojmo), dann nach Laibach (Ljubljana), Troppau (Opava), Augsburg und Graz; schließlich 1889-93 am Theater von Brünn (Brno) engagiert. 1894-90 war er am Carl-Theater in Wien tätig, seither bis zu seinem Abschied von der Bühne am dortigen Theater an der Wien. Hier sang er 1905 in der Uraufführung von Léhars "Lustiger Witwe" die Partie des Mirko Zeta, bereits 1902 wirkte er an diesem Haus in der Uraufführung der Operette "Der Fremdenführer" von Carl Michael Ziehrer, 1903 in der von "Bruder Straubinger" von Edmund Eysler mit. Sein Repertoire enthielt in bunter Fülle zahlreiche Aufgaben aus den Bereichen der Operette, des Schauspiels, der Posse und des komischen Sprechstücks. Auf dem Gebiet der Operette hörte man ihn in Werken von Offenbach, Johann Strauß (Josef in "Wiener Blut"), Crl Millöcker, Franz von Suppé und in zeitgenössischen, zum Teil bald vergessenen Werken. Er war auch Mitdirektor des bekannten Wiener Kabaretts "Die Hölle". |
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