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Merkel Richard
tenore

Sein Vater war Handschuhfabrikant. Ursprünglich sollte er die kaufmännische Laufbahn einschlagen, studierte dann aber gegen den Willen seines Vaters Gesang bei Herborn in Wiesbaden und bei Julius Stockhausen in Frankfurt a.M. 1887 debütierte er am Opernhaus von Köln in der Rolle des Manrico im "Troubadour". 1888 ging er an das Stadttheater von Chemnitz, wo er als Antrittspartie den Lyonel in Flotows "Martha" sang und bis 1891 blieb. Dann kam er einem Ruf des Intendanten Staegemann an das Opernhaus von Leipzig nach. Hier hatte er als Tamino in der "Zauberflöte", als Arnoldo in Rossinis "Wilhelm Tell", als Walther von Stolzing in den "Meistersingern", als Siegfried im Nibelungenring wie als Titelheld in "Fra Diavolo" von Auber seine wichtigsten Erfolge. Er blieb bis 1905 am Opernhaus von Leipzig tätig und kam dann wieder an das Theater von Chemnitz zurück, wo er seine Karriere zum Abschluß brachte. Er gastierte an den Hofopern von Berlin und München und am Hoftheater von Gotha, wo er den Canio in der Premiere von Leoncavallos "Bajazzo" sang. Sein Bruder Willy Merkel (1870-1915) wirkte zuerst als Bariton, dann als Heldentenor an verschiedenen deutschen Theatern.

 

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