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| | Melani Atto | | soprano | 
| Er war ein Sohn des in Pistoia ansässigen Musikers Domenico Melani. Von dessen zehn Kindern waren sieben Sänger, die drei anderen bedeutende Komponisten ihrer Zeit. Der älteste Sohn, Jacopo Melani (1623-76) komponierte eine Anzahl von Buffo-Opern, die sich damals im Geschmack des Publikums durchsetzten. Atto Melani wurde Hofsänger und -musiker am Hof von Mattia de' Medici; er sang in Italien und Frankreich. Am 2.3.1647 sang er in Paris die Titelrolle in der Erstaufführung der Oper "Orfeo" von Luigi Rossi. Die Aufführung dieser Oper fand unter einem unglaublichen Aufwand im Pariser Palais Bourbon statt. König Ludwig XIV. und Kömiginmutter Anna wohnten der sechsstündigen Vorstellung bei; der junge König zeigte sich davon begeistert. Atto Melani blieb nun in Frankreich, wo er bald in politische Affären verwickelt wurde; er war Geheimagent von Kardinal Mazarin (1665-72) und wurde von König Ludwig XIV. protegiert. Nach dem Tod von Mazarin mußte er 1661 Frankrecih verlassen und ging nach Rom. Hier wurde er bis 1668 Mitglied der Kapelle des musikliebenden Kardinals Rospigliosi, der dann als Clemens IX. zum Papst gewählt wurde. 1679 kam er wieder nach Frankreich zurück, wo er sich als Diplomat und Politiker weiter betätigte. Er komponierte mehrere Vokalwerke, vor allem Kantaten. Seine umfangreiche Korrespondenz aus den Jahren 1644-61 enthält Hinweise auf zahlreiche musikhistorische Begebenheiten dieser Epoche. -- Sein Bruder, Francesco Maria Melani war ebenfalls ein Sopran (Kastrat; *3.11.1628 Pistoia, ?1663 Pistoia); er lebte als Sänger am Hof des Herzogs Sigismund von Österreich. 1659 sang er in Paris den Amastri in der Oper "Serse" von Pier Francesco Cavalli. Er trat dann in den Servitenorden ein und erhielt den Ordensnamen Padre Filippo. Ein dritter Bruder Bartolomeo Melani, (*6.3.1634 Pistoia, ?1703 Pistoia), schlug gleichfalls die Sängerlaufbahn ein; er sang als Mezzosopran (Kastrat) 1657-60 am Hof in München, hatte seit 1671 aber seine wichtigsten Erfolge in Florenz, wo er Partien in Opern seines Bruders Jacopo Melani, kreierte. Seit 1677 lebte er als Maestro di Cappella in seiner Geburtsstadt Pistoia. Auch Domenico Melani (*1630 Pistoia, ?12.7.1693 Florenz) hatte eine erfolgreiche Karriere als Sopran (Kastrat); er hatte 1652-54 sehr große Erfolge, als er am schwedischen Hof in Stockholm vor Königin Christine sang; 1754-85 hatte er für drei Jahrzehnte eine nicht weniger bedeutende Karriere in der sächsischen Hauptstadt Dresden. Dort zahlte man ihm als Jahresgehalt 1666 achthundert, 1680 tausend Taler. Seit 1680 war er als Agent des sächsischen Königs in Italien tätig. Ein weiterer Bruder Alessandro Melani (1639-1703) komponierte Opern, die in Rom, Florenz und Bologna aufgeführt wurden. Antonio Melani war Kammermusikus und Sänger bei dem österreichischen Erzherzog Ferdinand Karl in Innsbruck. Von Vincenzo Melani (*15.1.1637 Pistoia, ?vor 1667) ist bekannt, daß er 1661 (als Sopran-Kastrat) am Teatro della Pergola in Florenz sang und 1654 zusammen mit seinem Bruder Domenico nach Dresden kam und am dortigen Hof gesungen hat. Schließlich war auch Nicola Melani als Sänger tätig, während ein anderer Bruder, Giacinto Melani, wiederum Komponist war. |
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