| Meister Karl | tenore |
Er war zuerst als Küfergeselle tätig, begann daneben aber die Ausbildung seiner Stimme und wurde kurz vor der Jahrhundertwende als Chorist am Stadttheater von Kiel angestellt. Sein Solistendebüt erfolgte 1900 beim Operettentheater im Englischen Garten in Wien, und für die Saison 1900-1901 war er dann am Wiener Carl-Theater engagiert. Ein Kontraktbruch mit diesem Theater verursachte große Schwierigkeiten für ihn, denen er sich durch die Teilnahme an einer Operetten-Tournee durch Rußland 1901-02 entzog, wobei es auch zu Auftritten in St. Petersburg kam. In den Jahren 1902-08 war er am Theater an der Wien tätig; hier wirkte er in mehreren Operetten-Uraufführungen mit, darunter "Bruder Straubinger" von Edmund Eysler (1903, womit eigentlich das "Silberne Zeitalter der Wiener Operette" begann), "Wiener Frauen" von Franz Lehár (1902), "Die lustige Witwe" (1905 als Camille de Rossillon) und "Der Fremdenführen" von C.M. Ziehrer (1902). Bereits 1901 hatte er am Carl-Theater in der Uraufführung einer weiteren Operette von Ziehrer, "Die drei Wünsche", gesungen. 1908-10 war er am Carl Schultze-Theater Hamburg im Engagement, 1911-12 am Berliner Theater des Westens. Als Gast hörte man ihn am Deutschen Theater Brünn (Brno, 1905), am Deutschen Theater Prag (1907), am Central-Theater Dresden und am Theater am Gärtnerplatz in München. Gelegentlich trat er auch als Opernsänger in Erscheinung, so etwa als Lyonel in Flotows "Martha". Zu Beginn der zwanziger Jahre leitete er das Theater von Wiener Neustadt, wo er auch noch als Sänger auftrat.Schallplatten: Schleiffelder-Zylinder (Wien 1900), G&T (Wien 1904-06), Pathé (Wien 1905), Columbia (Wien 1906), HMV, Zonophone, Beka, Favorite, Homochord, Odeon, Parlophon. |
|
|
|