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| | Marchetti-Fantozzi Maria | | soprano | 
| Sie trat zuerst in Italien auf und heiratete 1786 während eines Gastspiels in Genua den Bariton Angelo Fantozzi (*etwa 1760). Beide Künstler unternahmen seither eine gemeinsame Karriere. Nach Erfolgen in Mailand und Neapel kam Maria Marchetti-Fantozzi nach Prag, wo sie am 6.9.1791 in der Uraufführung der Mozart-Oper "La clemenza di Tito" die Partie der Vitellia kreierte. Zeitgenössische Berichte sprechen von ihrer gefälligen Stimme voll dramatischer Ausdruckskraft und heben ihr gewandtes Bühnenspiel und ihr gutes Aussehen hervor, so daß sie den hohen Anforderungen, die Mozart in dieser Partie stellte, durchaus gerecht werden konnte. 1791 wurde sie an die Berliner Hofoper berufen, an der ihre Karriere den eigentlichen Höhepunkt erreichte, und wo sie bis 1806 blieb. Man feierte sie in Berlin in einem umfangreichen Repertoire, u.a. in "Alceste" von Gluck (als Titelheldin 1796), als Alzira in "Vasco da Gama" von Himmel (in der Uraufführung dieser Oper am 12.1.1801), als Titelheldin in "Medea" von Naumann (1804) und in vielen anderen, heute größtenteils vergessenen Opern. Als 1806 die Italienische Oper in Berlin geschlossen wurde, mußte sie, wie auch ihr Gatte, ihre Tätigkeit beenden. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen bewilligte der in Berlin sehr beliebten Sängerin ein Abschieds-Benefizkonzert im Opernhaus. 1806-07 trat sie in der preußischen Hauptstadt noch als Konzertsängerin in Erscheinung und betätigte sich im pädagogischen Bereich. Sie ging später nach St. Petersburg, gastierte auch in Riga, doch fehlen über ihre weitere Karriere genauere Nachrichten, ebenso über die ihres Ehemannes. Die 1806-16 in München engagierte Hofsängerin Josephine Marchetti-Fantozzi, die mit dem Tenor Georg Weichselbaum verheiratet war, war eine Tochter des Sängerehepaars. |
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