| Lussmann Adolph | tenore |
Er debütierte 1903 am Stadttheater von Straßburg, dessen Mitglied er bis 1906 war. Er sang dann 1906-08 an der Volksoper Wien, 1908-09 am Hoftheater Mannheim, 1909-10 am Centraltheater Dresden, 1910-11 am Theater an der Wien und 1913-15 an der Volksoper in Wien. 1915-20 war er an der Hof- bzw. Staatsoper Dresden im Engagement, 1921-22 wiederum an der Wiener Volksoper, 1924-25 am Deutschen Opernhaus Berlin, 1925-26 an der Oper von Köln, 1926-32 am Opernhaus Hannover, schließlich 1932-33 nochmals als Gast am Stadttheater Augsburg. Während der zwanziger Jahre gastierte er oft an der Staatsoper Dresden; weitere Gastspiele führten ihn an das Stadttheater Nürnberg (1908), an das Hoftheater Karlsruhe (1909), an das Deutsche Theater Prag (1916, 1917), an die Staatsopern von Berlin (1919, 1925) und Wien (1922), an die Berliner Städtische Oper (1931) und an das Stadttheater von Danzig (1933). 1925 sang er an der Covent Garden Oper London den Walther von Stolzing in den "Meistersingern". Er wirkte in Hannover in den Uraufführungen der Opern "Herrn Dürers Bild" (1927) von Mraczek und "Der Freikorporal" von Vollerthun (1931) mit. Zu Beginn seiner Karriere hatte er vorwiegend lyrische Partien gesungen, darunter den Lyonel in Flotows "Martha", den Châteauneuf in "Zar und Zimmermann" von Lortzing, den Grafen Almaviva im "Barbier von Sevilla" und den Fenton in Verdis "Falstaff". Dann wandte er sich mehr der Operette zu, sang aber ab 1913 dramatische Rollen und zuletzt vor allem Aufgaben aus dem Wagner-Repertoire. Aus dieser Periode seiner Karriere sind zu nennen: der Titelheld im "Faust" von Gounod, der Turiddu in "Cavalleria rusticana", der Primus Thaller im "Kuhreigen" von Kienzl, dann der Florestan im "Fidelio", der Lohengrin, der Siegmund wie der Siegfried im Nibelungenring, der Tristan, der Parsifal, der Kaiser in der "Frau ohne Schatten" von R.Strauss, der Titelheld in H.Pfitzners "Palestrina", der Othello von Verdi und der Canio im "Bajazzo". Gleichzeitig war er ein geschätzter Konzert- und Oratoriensänger. Er trat noch bis Mitte der dreißiger Jahre als Sänger in Erscheinung und war 1934-35 als Regisseur am Volkstheater Lichtburg in Berlin tätig. Sein Familienname kommt auch als Lußmann vor.Schallplatten: HMV (Operettenaufnahmen, Wien, 1908-10, teilweise unter der Leitung von Leo Fall), Zonophone, Homochord, Odeon (hauptsächlich Wagner-Aufnahmen aus den zwanziger Jahren). |
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