| Wirz-Wyss Clara | soprano |
Sie studierte zunächst Klavierspiel in Lenzburg und Luzern, dann am Conservatoire von Genf bei Willy Rehberg, Musiktheorie und Komposition bei Émile Jaques-Dalcroze und Otto Barblan (1897-1900). 1900-03 ließ sie ihre Stimme durch die berühmte Aglaja von Orgéni in Dresden ausbilden, studierte aber weiter auch Klavierpiel in Dresden bei Bertrand Roth und in Zürich bei Robert Freund, Gesang in Köln bei Lina Beck. 1905 begann sie ihre Karriere als Konzertsopranistin, gab aber in den ersten Jahren auch noch sehr erfolgreiche Konzerte als Pianistin. Dann verlegte sie sich jedoch ganz auf ihre Karriere im Gesangsfach. Diese nahm schnell internationale Dimensionen an. Sie sang in den Zentren des Musiklebens in der Schweiz (Zürich, Basel, St. Gallen, Biel, Winterthur), in Deutschland (Düsseldorf, Köln, Dresden, Leipzig, Hamburg, Mannheim, Kaiserslautern, Stuttgart, München, Wiesbaden), in Wien, beim Festival der modernen Musik in Frankfurt a.M., in Straßburg und Mailand und bei vielen Schweizerischen Tonkünstlerfesten. Dabei trug sie ein weit gespanntes Oratorien-Repertoire vor, das seine Höhepunkte einerseits in Werken aus der Barock-Epoche (Bach, Händel) und in oratorischen Werken der Klassik und Romantik, anderseits in modernen Kompositionen von W.Braunfels, Maurice Ravel, A.Schönberg, P.Hindemith und E.Kr|venek hatte. 1921 sang sie in Bern ein Solo in der Messe c-moll von F.Klose, 1931 in Basel den Liederzyklus "An den Schmerz" von F.Weingartner, 1929 kreierte sie in Leipzig die lyrischen Gesänge "Vom ewigen Leben" von Franz Schreker. Sie galt als eine große Lied-Interpretin, wobei auch hier ihr Repertoire eine Vielzahl von Liedern deutscher wie französischer Meister aufzuweisen hatte. Die Sängerin, die seit 1909 mit dem Schriftsteller Otto Wirz verheiratet war, betätigte sich später in Bern und Zürich im pädagogischen Bereich. |
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