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| | Künzel Friedrich | | tenore | 
| Seine Ausbildung zum Sänger erfolgte am Königlichen Konservatorium von München bei dem Pädagogen Hauser. Er begann seine Bühnenlaufbahn 1849-50 mit einem Engagement am Stadttheater Augsburg und sang dann 1850-52 am Stadttheater Linz/ Donau, 1852-53 am Deutschen Theater Brünn (Brno), 1854-55 am Theater von Krakau, 1855-56 am Theater von Königsberg (Ostpreußen), 1856-57 am Stadttheater von Salzburg, 1857-58 wieder am Theater von Brünn. Er war seit 1858 am Hoftheater von Darmstadt als Heldentenor engagiert. Er war mit der Solotänzerin des Darmstädter Hoftheaters Anna Roth verheiratet. Man schätzte vor allem seine Interpretation der Partie des Faust in der Oper gleichen Namens von Gounod. Er sang diese Rolle 1861 in Darmstadt bei der deutschen Erstaufführung des "Faust" (in einer Übersetzung des Librettos von K.Gollmick) und wurde von Gounod selbst als großer Interpret dieser Partie bezeichnet. Seine weiteren Hauptrollen waren der Joseph in der gleichnamigen Oper von Méhul, der Raoul in den "Hugenotten" und der Jean im "Propheten" von Meyerbeer, der Eleazar in "La Juive" von Halévy und der Tannhäuser. In Darmstadt nahm er 1861 an der Uraufführung der Oper "Melusine" von Louis Schindelmeisser teil. Er gastierte u.a. am Deutschen Theater Prag (1852), am Hoftheater von Wiesbaden, am Opernhaus von Frankfurt a.M., an der Hofoper von München (1859) und am Hoftheater von Karlsruhe (1860). Das weitere Schicksals des Sängers, der am Anfang einer bedeutenden Karriere zu stehen schien, gestaltete sich tragisch. 1863 erlitt er nach einem Schlaganfall eine halbseitige Lähmung. Vierzig Jahre lang blieb er, ganz auf Pflege angewiesen, in diesem elenden Zustand. |
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