| Kromer Joachim | baritono |
Obwohl er der Sohn eines Musiklehrers war, sollte er zunächst einen kaufmännischen Beruf ergreifen. Er wurde dann aber am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt a.M. ausgebildet und sang nacheinander an Theatern in Berlin, Altenburg (Thüringen), Stettin, Halle/Saale und Basel. 1895 wurde er an das Hoftheater von Mannheim verpflichtet, dem er über dreißig Jahre angehörte. Am 7.6.1896 wirkte er in der Mannheimer Uraufführug der Oper "Der Corregidor" von Hugo Wolf in der Partie des Tio Lukas mit, 1897 in der von "Gernot" von Eugen d'Albert. Im übrigen beherrschte er ein sehr reichhaltiges Repertoire mit Aufgaben aus dem heldischen wie dem lyrischen Fachbereich. Er galt als großer Wagner-Interpret; Cosima Wagner selbst studierte mit ihm die Partie des Alberich im Nibelungenring für Bayreuth ein. Bei Gastspielen hatte er in London, in Amsterdam und Lissabon wie auch an den großen deutschen Opernbühnen seine Erfolge. Als seine Hauptrollen sind zu nennen: der Titelheld in Verdis "Rigoletto" wie in dessen "Falstaff", der Tonio im "Bajazzo", der Ottokar im "Freischütz", der Werner Kirchhofer im "Trompeter von Säckingen" von Nessler (Zürich 1905), der Frank in der "Fledermaus", der Kurwenal im "Tristan", der Alberich im Ring-Zyklus, der Wolfram im "Tannhäuser" und der Figaro im "Barbier von Sevilla" von Rossini. Erst 1927 nahm der Künstler seinen Bühnenabschied und war dann als Pädagoge an der Mannheimer Musikhochschule tätig. |
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