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| | Jäger Ferdinand | | tenore | 
| Er wurde durch die Pädagogen Thiele und Ferdinand Heyne in Dresden auf die Laufbahn des Opernsängers vorbereitet. 1865 trat er erstmals in Dresden auf der Bühne auf. Es folgten Engagements an den Opernhäusern von Köln und Hamburg, an den Hoftheatern von Berlin (wo er 1867 auftrat), Stuttgart und Kassel. Er spezialisierte sich auf das heldische Stimmfach und besonders auf den Wagnergesang. Richard Wagner studierte selbst 1876 in Bayreuth alle großen Tenorpartien in seinen Opern mit ihm ein. Er erblickte in ihm eine ideale Verkörperung der Gestalt seines Siegfried im Nibelungenring, den er dann auch in Bayreuth gesungen hat. In den ersten Aufführungen des "Parsifal" bei den Bayreuther Festspielen des Jahres 1882 war er einer der drei Interpreten der Titelpartie. 1878-79 hatte er als Siegfried an der Hofoper von Wien große Erfolge, wohin man ihn auf Empfehlung von Richard Wagner eingeladen hatte. Dazu äußerte sich der gefürchtete Wiener Kritiker Hanslick folgendermaßen: "... Herr Jäger führte (die Partie des Siegfried) in Gesang und Spiel sehr glücklich durch. Durch seine hohe, schlanke Gestalt dafür wie geschaffen, versteht er es überdies, frei und natürlich zu agieren. Seine Stimme hat wenig Reiz und ist bereits etwas angegriffen, wahrscheinlich infolge des vielen Siegfried-Singens. Desto rühmlicher wirkt er durch Energie des Vortrages und Deutlichkeit der Aussprache". In den Jahren 1880-82, 1888 und 1890-91 war er erneut an der Wiener Hofoper zu Gast. Große Bewunderung erregte er auch als Wagner-Interpret bei den Musteraufführungen von Wagner-Opern, die König Ludwig II. von Bayern in München durchführen ließ. Im Konzertsaal setzte er sich in verdienstvoller Weise für das Liedschaffen des damals noch ganz unbekannten Hugo Wolf ein. Aus seiner Gesangschule, die er in Wien einrichtete, gingen mehrere bedeutende Sänger hervor. Hier unterrichtete auch seine Gattin, die dramatische Sopranistin Aurelie Wilczek-Jäger, die 1864 am Mannheimer Hoftheater als Amina in "La Sonnambula" debütiert hatte und später am Hoftheater von Kassel engagiert war. Ein Sohn des Sängerehepaars, Ferdinand Jäger jr. (*19.1.1874 Dresden), wurde ein bekannter Bariton, der seit 1897 am Hoftheater von Karlsruhe wirkte. Er debütierte dort als Landgraf in der "Legende von der heiligen Elisabeth" von Franz Liszt und sang in Karlsruhe u.a. den Don Giovanni, den Grafen in "Figaros Hochzeit", den Figaro im "Barbier von Sevilla", den Wolfram im "Tannhäuser" und kam auch als Konzertsänger zu einer erfolgreichen Karriere. Seine Schwester Elsa Jäger (*1871) hatte als Schauspielerin u.a. am Wiener Burgtheater und am Hoftheater von Meiningen bedeutende Erfolge. |
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