| Hübsch Johann Baptist | basso |
Er begann seine Bühnenlaufbahn 1782 am Kurfürstlichen Hoftheater von Mainz. Eins seiner häufigen Gastspiele führte ihn 1793 nach Frankfurt a.M., wo man ihn in der Partie des Sarastro in der "Zauberflöte" hörte (wahrscheinlich in der Frankfurter Erstaufführung der Mozart-Oper am 16.8.1793). 1797-98 sang er an der Berliner Hofoper den Mafferu im "Unterbrochenen Opferfest" von P. von Winzter, den Thoas in "Iphigenie auf Tauris" von Gluck und wirkte am 6.7.1798 in der Uraufführung der Oper "Die Geisterinsel" von Johann Friedrich Reichardt mit. Der Sänger unternahm ausgedehnte Gastspiel- und Konzertreisen, die ihm vor allem in der russischen Haupt- und Residenzstadt St. Petersburg große Erfolge eintrugen. 1801 und 1804 hörte man ihn als Gast in Riga, 1810 sang er in Berlin in einer Aufführung des Te Deum von Righini. Eine seiner Gastspielreisen führte ihn 1812 an das Hoftheater von Weimar, das damals unter der Leitung von Johann Wolfgang von Goethe stand; auch in Wien und München trat er gastweise auf. Er starb 1815 während einer seiner Kunstreisen in Rom. In der zeitgenössischen Literatur ("Taschenbuch für das Theater", 1796; "Annalen des Theaters", Berlin 1791 wie in dem von Friedrich Justin Bertuch in Weimar herausgegebenen "Journal des Luxus und der Moden") wird er mehrfach als führender Sänger seiner Epoche erwähnt. -- Zwei seiner Söhne beschritten die Theaterlaufbahn: Anton Hübsch (1801-50) wirkte als Schauspieler in Coburg und Gotha, dann in Königsberg; er war verheiratet mit der Sopranistin Wilhelmine Hübsch-Wieland (*1803 Altenburg in Thüringen, ?13.4.1872 Breslau), die als Soubrette vor allem in Bremen auftrat. Ein zweiter Sohn, Ludwig Hübsch (?1842 Siegburg), war als Sänger und Schauspieler tätig. |
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