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| | Holtzstamm Auguste | | soprano | 
| Sie war die Tochter eines preußischen Regiments-Sattlermeisters namens Schulz und erblindete kurz nach ihrer Geburt. Sie erlangte zwar wieder ein geringes Sehvermögen und konnte dennoch, erst 15 Jahre alt, am Berliner Opernhaus zu ihrem Bühnendebüt kommen. Ihre eigentliche Karriere begann sie am Stadttheater von Danzig, an dem sie als Marie in Donizettis "Regimentstochter" debütierte. Sie sang anschließend an den Stadttheatern von Stettin und Potsdam und wurde 1849 an die Dresdner Hofoper verpflichtet. Dort sang sie unter Richard Wagner als Dirigenten u.a. die Zerline im "Don Giovanni". Wagner, der wußte, daß sie durch ihre Sehbehinderung den Dirigenten von der Bühne her nicht wahrnehmen konnte, schrieb nach einer Vorstellung: "So lang ich dirigiere, ist mir eine solche musikalische Sicherheit, solch ein Talent nicht vorgekommen". Sie kam dann an das Hoftheater von Schwerin und 1850 an das Friedrich Wilhelmstädtische Theater Berlin, an dem Albert Lortzing als Dirigent wirkte. Hier sang sie alle Sopranpartien in den Opern dieses Komponisten. Es folgten Auftritte in Breslau, Görlitz, Bremen, Aachen und Königsberg (Ostpreußen). 1870 kam sie nach Frankfurt a.M. und sang jetzt Partien für Mezzosopran. Sie war anschließend in Hamburg und Nürnberg, seit 1874 am Opernhaus von Leipzig, seit 1876 wieder in Frankfurt a.M., dann noch in Bremen, Neustrelitz und in Stettin zu hören. Erst 1885 gab sie ihre Bühnenkarriere auf. 1894 verlor sie durch einen Schlaganfall ihr Sprachvermögen und verbrachte noch fast zwanzig Jahre krank und behindert in Berlin. Sie war zeitweilig mit dem Schauspieler Waldemar Holtzstamm (1826-1911) verheiratet. |
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