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Lehmann Lilli
soprano [ 1848 - 1929 ]

Ihre Mutter, Maria Theresia Lehmann-Löw (1809-85) war eine bekannte Sängerin und Harfenistin, ihr Vater war der Tenor Karl August Neumann (1805-67). Wie Lilli Lehmann wurde auch ihre Schwester Marie Lehmann (1851-1931) eine gefeierte Opernsängerin. Lilli Lehmann verbrachte ihre Kindheit in Prag und wurde durch ihre Mutter ausgebildet, nachdem diese sich um 1853 von Karl August Lehmann getrennt hatte. 1867 debütierte sie am Deutschen Landestheater Prag als erster Knabe in der "Zauberflöte". 1868 kam sie an das Stadttheater von Danzig, 1869 an das Opernhaus von Leipzig. 1869 gastierte sie an der Berliner Hofoper als Königin Marguerite de Valois in den "Hugenotten" von Meyerbeer und war seit 1870 Mitglied dieses Hauses, dessen eigentliche Primadonna sie jetzt wurde. Sie wirkte hier u.a. 1871 in der Uraufführung der Oper "Frithjof" von Bernard Hopffner, 1874 in der von "Cesario" von Wilhelm Taubert, 1875 in der Uraufführung von "Die Makkabäer" von A.Rubinstein, 1878 in der von "Ekkehard" von J.J. Abert mit. Bei den ersten Bayreuther Festspielen in der Zeit vom 13. bis 17.8.1876 übertrug Richard Wagner ihr die Partien der Woglinde, der Ortlinde und des Waldvogels im Nibelungenring (zugleich Uraufführung des "Siegfried" am 16. 8. und der "Götterdämmerung" am 17.8.1876). Da Richard Wagner ihr 1882 nicht die Inszenierung der Blumenmädchen-Szene in der Bayreuther Uraufführung des "Parsifal" überließ, kam es zwischen beiden zu Auseinandersetzungen. (1896 trat sie dann nochmals in Bayreuth, jetzt als Brünnhilde, auf). In London gastierte sie zuerst 1880 am Her Majesty's Theatre als Traviata und als Philine in "Mignon" von A.Thomas, 1882 als Rheintochter, 1884 an der Covent Garden Oper als Isolde im "Tristan". 1882-1910 kam sie als Gast an der Hofoper von Wien zu glänzenden Erfolgen. Sie gab Gastspiele in Paris, Prag und Stockholm. 1885 folgte sie einem Ruf an die Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle Carmen), wobei sie ihren Kontrakt mit der Berliner Hofoper brach. Sie blieb bis 1891 an der Metropolitan Oper, wo sie jetzt vor allem im hochdramatischen und im Wagner-Fach brillierte. Sie beherrschte ein geradezu unerschöpflliches Bühnenrepertoire, das von der Koloraturrolle bis zur Wagner-Heroine reichte und insgesamt 170 Partien umfaßte. Sie wirkte an der Metropolitan Oper in einer Reihe wichtiger Erstaufführungen und Premieren mit. So kreierte sie an diesem Haus für Amerika die Isolde (1886), die Brünnhilde im "Siegfried" (1887) und in der "Götterdämmerung" (1888), die Venus im "Tannhäuser" (1889) und bereits 1885 die Sulamith in der amerikanischen Erstaufführung der "Königin voin Saba" von Goldmark (1889 sang sie in der gleichen Oper die Titelpartie). 1887 übernahm sie in der New Yorker Premiere von Webers "Euryanthe" die Titelrolle, 1886 die Irene in Wagners "Rienzi". Insgesamt hat sie an der New Yorker Metropolitan Oper während sieben Spielzeiten in 203 Vorstellungen 25 Partien gesungen (ohne Berücksichtigung der Gastspiel-Tourneen des Ensembles). 1888 heiratete sie den Tenor Paul Kalisch (1855-1946), der ebenfalls an der Metropolitan Oper engagiert war, von dem sie aber später getrennt lebte. 1891 kam sie nach Berlin zurück und konnte trotz des voraufgegangenen Kontraktbruchs durch Vermittlung Kaiser Wilhelms II. wieder Mitglied der Berliner Hofoper werden. Der Einfluß, den die große Sängerin auf das Musikleben ihrer Zeit nahm, war außerordentlich. 1897 war sie bei der Damrosch Opera Company in den USA engagiert, in der Saison 1898-99 sang sie nochmals an der New Yorker Metropolitan Oper. 1899 feierte man sie an der Covent Garden Oper London als Norma, als Donna Anna, als Leonore im "Fidelio" und als Isolde. 1903 gastierte sie in Paris, 1909 in Wien als Isolde. Die Salzburger Mozart-Feste der Jahre 1901-10, bei denen sie als Sängerin auftrat und Regie führte, gingen auf ihre Initiative zurück. Die Stadt Salzburg ernannte sie zu ihrer Ehrenbürgerin. 1909 hörte man sie in Paris am Théâtre Nouveau in Mozart-Partien unter Reynaldo Hahn. Seit 1926 hielt sie am Salzburger Mozarteum berühmte Gesangskurse ab. Viele bedeutende Sängerinnen und Sänger wurden durch sie ausgebildet, darunter Geraldine Farrar, Olive Fremstad, Rudolf Laubenthal, Edytha Fleischer, Res Fischer und Viorica Ursuleac Ihre Karriere gehört zu den längsten überhaupt; noch im Alter von 70 Jahren ist sie aufgetreten, zuletzt nur noch als Liedersängerin. Sie schrieb gesangpädagogische Anleitungen und eine sehr lesenswerte Selbstbiographie "Mein Weg" (Leipzig, 1913; Neudruck 1977).Lilli Lehmann gehört zu den größten Gestalten in der Geschichte der Gesangskunst, unübertroffen in der Universalität ihrer Begabung und in dem tiefen, küntlerischen Ersnt, mit dem sie sich jeder Aufgabe widmete.Lit: L.Andro: "Lilli Lehmann" (Berlin, 1907).Schallplatten: Von ihrer Stimme existieren zwei wertvolle Serien von Aufnahmen auf Odeon (Berlin, 1906-07), die unter einem besonderen blauen Etikett herauskamen. Darunter finden sich auch Duette mit ihrer Nichte Hedwig Helbig (1869-1951), die ihre Schülerin war.

 

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