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Ferenczy José
tenore

Er hieß eigentlich Jozsef Friedemann und war der 17 Jahre jüngere Bruder des berühmten Tenors Franz Ferenczy (1835-81). Er studierte wie dieser bei Francesco Lamperti in Mailand, dann bei Laufer in Wien, war aber vor allem Schüler seines Bruders. 1874 debütierte er am Hoftheater von Weimar, an dem sein Bruder seit 1871 als erster Tenor wirkte, in der Partie des Max im 'Freischütz' von Weber. Es folgten Engagements an den Theatern von Magdeburg und Graz, in Berlin und am Wiener Ringtheater, wo er u.a. den Hoffmann in 'Hoffmanns Erzählungen' von Offenbach sang (u.a. bei der furchtbaren Brandkatastrophe 1881). Weitere Höhepunkte in seinem Opernrepertoire waren der Titelheld im 'Faust' von Gounod, der Chapelou in 'Le Postillon de Lonjumeau' von Adam und der Manrico im 'Troubadour'. 1885 ging er als Operettensänger an das Carl Schultze-Theater in Hamburg. 1887 war er zu Gast in St. Petersburg; 1887-88 gehörte er der New Yorker Metropolitan Oper an. Hier wirkte er 1887 in der amerikanischen Erstaufführung des 'Siegfried' von R.Wagner in der Rolle des Mime mit; er sang dort auch 1887 in der Premiere von Viktor Neßlers 'Der Trompeter von Säckingen'. 1888 übernahm er die Leitung des Hamburger Carl Schultze-Theaters, dazu später noch die des Kur-Theaters in Bad Karlsbad (Karlovy Vary) und 1899 die des Centraltheaters in Berlin. Als dieses 1907 zusammenbrach, stellte er ein Operettenensemble zusammen, mit dem er eine Südamerika-Tournee unternahm, während der er starb. Seine Gattin war die Operettensängerin Lucie Ferenczy-Verdier (1862-1903).\n

 

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