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Cecchi Domenico
soprano

Nach seinem Geburtsort nannte man ihn meist Cortona. Er debütierte im Jahre 1672 in Bologna in einer Oper 'Nino', deren Komponist unbekannt ist. Er sang dann an verschiedenen italienischen Opernhäusern seiner Zeit. Der Kurfürst von Sachsen bemühte sich 1686, den gefeierten Sänger von Venedig aus an seinen Hof zu berufen, was dieser jedoch ablehnte. Er folgte 1688 einem Ruf an den Bayerischen Hof in München. Er kehrte aber bald wieder nach Italien zurück und ging dort einer überaus erfolgreichen Sängerkarriere nach. In Rom sang er am 28.12.1690 in der Uraufführung der Oper 'Colombo, overo l'India scoperta', deren Text wie Musik von dem musikbegeisterten Kardinal Pietro Ottoboni stammte, der ein Nepote von Papst Alexander VIII. (1689-91) war; in dieser Oper wurde im übrigen erstmals das Schicksal von Columbus auf der Bühne behandelt. 1707 weilte der in ganz Italien hoch geschätzte Sänger in Venedig und kreierte dort in der Uraufführung der Oper 'Flavio Anicio Olibrio' von Francesco Gasparini die Hauptrolle des Flavio. Er hatte auch in Neapel glänzende Erfolge. Kaiser Joseph I. von Österreich, der ein großer Bewunderer seiner Kunst war, berief ihn 1706 nach Wien, wo er während drei Jahren an der Hofoper wie in Konzerten auftrat. Nach dem Tod dieses seines Mäzens zeigte es sich, daß der Sänger völlig verarmt war und schließlich 'in das Lazarett' (ein Armenasyl) aufgenommen werden mußte, wo er bis zu seinem Tod blieb.

 

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