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| | Gerhartz Wilhelm | | basso | 
| Er war der Sohn eines Tonfabrikanten und betrieb zunächst ein wissenschaftlich-philosophisches Studium an der Universität von München. Hier fiel dem Generalmusikdirektor Hermann Levy seine schöne Stimme auf, und nach Abschluß des Philosophie-Studiums und der Promotion zum Dr. phil. 1883 in Tübingen ließ er diese durch Johanna Wagner-Jachmann und durch die Pädagogen Hasselbeck und Brulliot in München ausbilden. Er debütierte 1884 am Opernhaus von Düsseldorf als Ferrando im 'Troubadour' von Verdi. Über die Theater von Chemnitz (1885-86) und Magdeburg (1886-88, wo sein Hunding in der 'Walküre' großes Aufsehen erregte) kam er an das Hoftheater von Dessau, an dem er 1888-1916 eine langjährige Karriere entfalten konnte. Hier war er vor allem als Wagner-Sänger tätig: als Fasolt, Fafner, Hunding und Hagen im Nibelungenring, als Daland im 'Fliegenden Holländer', als Marke im 'Tristan', als Pogner in den 'Meistersingern', doch sang er auch komische Rollen wie den Abul Hassan im 'Barbier von Bagdad' von P.Cornelius, den Osmin in der 'Entführung aus dem Serail', den van Bett in 'Zar und Zimmermann' seine weiteren großen Partien waren der Sarastro in der 'Zauberflöte', der Figaro in 'Figaros Hochzeit', der Rocco im 'Fidelio', der Bertram in 'Robert le Diable' von Meyerbeer, der Marcel in den 'Hugenotten' und der Mephisto im 'Faust' von Gounod. Als allgemein geschätzter Wagner-Interpret wurde er zu den Privataufführungen von Wagner-Opern für den bayerischen König Ludwig II. in München eingeladen; bei den Festspielen von Bayreuth trat er 1888-89 als Kunz Vogelsang in den 'Meistersingern', 1889 im 'Tristan' auf. Man hob immer wieder die reiche Tonfülle seiner Stimme, namentlich in den tiefen und tiefsten Lagen, hervor. Er gastierte u.a. an der Berliner Kroll-Oper (1886, 1890), am Opernhaus von Leipzig (1900), an der Hofoper Stuttgart (1898), an den Stadttheatern von Dortmund und Magdeburg.\n |
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