| Broulik Frantis|vek | tenore |
Er war zunächst als Angestellter in einer Kanzlei in Ustì nad Orlici beschäftigt, nahm dann aber 1875-78 Gesangunterricht bei dem bekannten tschechischen Tenor Jan Ludvik Lukes in Prag. Als erste Opernpartie sang er 1878 am Nationaltheater von Prag den Lyonel in Flotows 'Martha', blieb aber nur während einer Saison 1878-79 an diesem Haus im Engagement. Er ging dann nach Deutschland und sang 1879-80 am Stadttheater von Stettin, 1880-82 am Opernhaus von Leipzig, 1882-84 an der Hofoper Wien. 1884-96 war er an der Hofoper von Budapest tätig, wo er nochmals in den Jahren 1900-1903 auftrat. Hier wirkte er in wichtigen Erstaufführungen und Premieren mit. Er gastierte an vielen deutschen Bühnen, darunter an der Hofoper von München (1882), am Hoftheater Mannheim (1892), am Stadttheater von Brünn (Brno, 1883), am Opernhaus von Breslau (1897) und am Theater von Graz (1883). In den Jahren 1882-98 war er immer wieder als Gast am Nationaltheater Prag anzutreffen. Aus seinem Bühnenrepertoire sind hervorzuheben: der Don Ottavio im 'Don Giovanni', der Hüon im 'Oberon' von Weber, der Arnoldo in Rossinis 'Wilhelm Tell', der Manrico im 'Troubadour', der José in 'Carmen', der Chapelou in 'Le Postillon de Lonjumeau' von Adam, der Assad in Goldmarks 'Königin von Saba', der Johann von Leiden im 'Propheten' von Meyerbeer, der Raoul in dessen 'Hugenotten', der Lohengrin und der Siegmund in der 'Walküre'. Neben seinem Wirken auf der Bühne hatte er als Konzert- und Oratorientenor sehr große Erfolge. Dabei rühmte man besonders die hervorragende Ausbildung seiner Stimme in den hohen und höchsten Lagen. Nach Abschluß seiner Bühnenlaufbahn war er in Wien als Pädagoge tätig. Später zog er zu seiner Tochter, die in Polen lebte. |
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