| Grupp Adolf | tenore |
Er war der Sohn eines Kantors und begann zunächst ein Architekturstudium. In Straßburg trat er einem Musikverein bei, wo er bei einem Soloauftritt durch den Komponisten und Richard Wagner-Freund Wendelin Weißheimer entdeckt wurde. Auf dessen Anraten ließ er sich zum Sänger ausbilden und debütierte 1880 am Stadttheater von Münster (Westfalen) als Lohengrin. Er begann seine eigentliche Karriere mit einem Engagement am Stadttheater von Basel (1880-81), dem sich Verpflichtungen an die Theater von Detmold (1881-82) und Chemnitz (1882-83) anschlossen. 1883-86 gehörte er dem Stadttheater von Magdeburg an, dann war er für jeweils eine Spielzeit am Opernhaus von Köln, an der Deutschen Oper Rotterdam, an den Opernhäusern von Breslau und Riga im Engagement. Nachdem er 1890-91 am Opernhaus von Düsseldorf gesungen hatte, zog er sich weitgehend von der Bühne zurück, da sich bei ihm ein Halsleiden bemerkbar machte, das ihn schließlich Mitte der neunziger Jahre zu seinem endgültigen Bühnenabschied zwang. Seitdem war er für viele Jahre in Braunschweig als Chordirigent und Pädagoge tätig. Gastspiele führten ihn während seiner Karriere an verschiedene Bühnen im deutschen Sprachraum; in den Jahren 1884-92 wirkte er bei den Festspielen von Bayreuth mit, u.a. als Melot im 'Tristan', als Balthasar Zorn in den 'Meistersingern' und als 1. Gralsritter im 'Parsifal'. Zu seinen wichtigsten Bühnenrollen zählten der Tamino in der 'Zauberflöte', der Florestan im 'Fidelio', der Max im 'Freischütz', der Erik im 'Fliegenden Holländer', der Herzog im 'Rigoletto', der Titelheld in 'Fra Diavolo' von Auber und der José in 'Carmen'.\n |
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