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| | Gudehus Heinrich | | tenore | 
| Er war der Sohn eines Volksschullehrers und arbeitete zunächst auch selbst als Lehrer in Celle und Goslar. Dann entschloß er sich zur Ausbildung seiner Stimme und wurde zunächst in Braunschweig Schüler von Malwina Schnorr von Carolsfeld, dann in Berlin von Gustav Engel. 1871 erfolgte sein Bühnendebüt an der Königlichen Hofoper Berlin in der Partie des Nadori in 'Jessonda' von Louis Spohr. 1872-75 vervollständigte er seine Ausbildung durch weitere Studien bei Luise Ress in Berlin. 1875-76 sang er am Opernhaus von Riga (Antrittsrolle: Raoul in Meyerbeers 'Hugenotten') und war dann nacheinander 1876-77 am Stadttheater von Lübeck, 1877-78 am Theater von Freiburg i.Br., 1878-80 am Stadttheater von Bremen engagiert, seit 1880 an der Hofoper von Dresden, deren führender Tenor er für die nächsten zehn Jahre blieb. Er galt als einer der größten Wagner-Sämger seiner Epoche. 1881 reiste Richard Wagner eigens nach Dresden, um ihn zu hören. In den Jahren 1882-89 trat er bei den Festspielen von Bayreuth in großen Partien hervor. Dort sang er 1882 den Titelhelden im 'Parsifal' in der zweiten Vorstellung nach der Uraufführung, in der Hermann Winkelmann diese Partie kreiert hatte. Seine weiteren Rollen in Bayreuth waren der Tristan in 'Tristan und Isolde' (1886) und der Walther von Stolzing in den 'Meistersingern'. Zahlreiche Gastspiele führten ihn an die großen Opernhäuser im deutschen Sptachgebiet, so an die Oper von Frankfurt a.M. (1885-86) und an die Wiener Hofoper. Für Dresden kreierte er 1885 den Siegfried im Nibelungenring, 1886 den Tristan. Seit 1890 trat er hauptsächlich an der Berliner Hofoper auf. 1884 war er als Gast an der Londoner Covent Garden Oper zu hören; hier sang er den Tristan und den Walther von Stolzing, den Lohengrin, den Tannhäuser und den Max im 'Freischütz'. 1884 gastierte er in der Londoner Albert Hall in einer konzertanten Aufführung des 'Parsifal' in der Titelrolle, da eine Bühnenaufführung des Werks durch das Verbot von Bayreuth nicht zu realisieren war. In der Saison 1890-91 war er dann auch an der Metropolitan Oper New York anzutreffen, wo er als Tannhäuser debütierte. 1896 gab er seine Karriere auf. Er verbrachte seinen Lebensabend in Dresden.\n Einer der großen Wagner-Tenoöre aus der unmittelbaren Umgebung des Meisters.\n Lit: Adolph Kohut: 'Heinrich Gudehus' (1888); Edgar Pierson: 'Heinrich Gudehus' (1910).\n |
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