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| | Gunz Gustav | | tenore | 
| Er studierte Medizin an der Universität von Wien, legte dort sein Staatsexamen ab und promovierte zum Dr. med. Nach zweijähriger Tätigkeit als Sekundararzt am Wiener Allgemeinen Krankenhaus debütierte er 1859 an der Hofoper von Wien, an der er bis 1861 blieb, als Arnoldo in Rossinis 'Wilhelm Tell'. 1862 folgte er einem Ruf als Nachfolger des berühmten Tenors Theodor Wachtel an das Hoftheater von Hannover, dem er bis zur Aufgabe seiner Karriere 1888 angehörte. Nach weiteren Studien bei Fran¢ois Alexandre Delsarte in Paris erregte er großes Aufsehen als Solist beim Niederrheinischen Musikfest 1863 in Düsseldorf. Dort sang er zusammen mit der weltberühmten schwedischen Sopranistin Jenny Lind, die ihn nach London einlud, wo er zuerst glänzende Konzerte gab, dann während vieler Jahre am Her Majesty's Theatre, vor allem im italienischen Fach, als Gast auftrat. Jenny Lind studierte selbst mehrere Opernpartien mit ihm ein. Er sang auch in Hofkonzerten vor der englischen Königin Victoria. Trotz aller Erfolge blieb er Mitglied des Hoftheaters in Hannover, wo man ihn sehr schätzte. 1888 wurde er zum Ehrenmitglied des Hauses ernannt. Er trat als Gast auch an den Hofopern von Berlin (1876, 1877), München (1875), und Dresden (1886), am Hoftheater Karlsruhe (1875, 1877), am Stadttheater von Hamburg (1875, 1876), am Opernhaus von Leipzig (1886) und am Deutschen Theater Rotterdam (1877) auf. Als seine Glanzrollen galten der Don Ottavio im 'Don Giovanni', der Hüon im 'Oberon' von Weber, der Florestan im 'Fidelio', der Raoul in den 'Hugenotten' von Meyerbeer und der Lyonel in Flotows 'Martha'. Nicht weniger bedeutend war seine Karriere als Konzertsänger, vor allem als Oratoriensolist, und hier namentlich als Evangelist in der Matthäuspassion von J.S. Bach. 1888 wurde er Lehrer, später Professor am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt a.M. Sein Sohn Willy Gunz (1854-1942) wirkte als Schauspieler vor allem am Hoftheater von Dresden.\n |
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