| Bollé Eduard | tenore |
Er erhielt seine Ausbildung zum Sänger durch die Pädagogen Böhme und Luise Ress und begann seine Bühnenkarriere als Sänger wie als Schauspieler in der Spielzeit 1867-68 in Leipzig. Über die Theater von Stettin (1868-69), Aachen (1869-70), Mainz (1870-71) und Nürnberg (1871-72) kam er 1872 an das Opernhaus von Breslau, dem er bis 1876 angehörte. 1876-78 sang er am Stadttheater von Magdeburg, 1878-81 an der Berliner Hofoper. 1881-83 war er am Stadttheater von Bremen tätig, 1883-89 am Deutschen Theater Rotterdam, wo er dann auch Aufgaben im Bereich der Bühnenregie und schließlich die Direktion des Hauses übernahm. Hatte er sich anfänglich in der Hauptsache als Interpret von Buffo- und Charakterrollen aus dem Bereich der Oper präsentiert, so nahm er später eine Anzahl weiterer, sehr verschieden gearteter Partien in sein Repertoire auf. Davon seien der Dancairo in 'Carmen', der Terpander in 'Nero' von Rubinstein und der Ethelerus in 'Der Rattenfänger von Hameln' von Nessler genannt; er ist auch als Don Ottavio im 'Don Giovanni', als Lyonel in Flotows 'Martha' und in weiteren lyrischen Partien aufgetreten. Seit 1889 hatte er seinen Wohnsitz in Berlin, wo er sich weiter der Regie widmete und 1891-1918 an einer Theateragentur beteiligt war, die er später allein leitete. 1921 lebte er noch in Berlin. |
|
|
|