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| | Witt Josef | | tenore | 
| Er erhielt seine Ausbildung an der Münchner Akademie der Tonkunst. Debüt 1920 an der Staatsoper von München, an der bis 1923 als Volontär beschäftigt war. Er sang nacheinander in Stettin (1923-24), Breslau (1924-27, u.a 1926 in der Uraufführung der Oper "Das Lied der Nacht" von Hans Gàl), Karlsruhe (1927-29), Dortmund (1928-29), Köln (1929-34, hier u.a. 1933 in der Uraufführung von Siegfried Wagners Oper "Der Heidenkönig") und Braunschweig (1934-38). 1930 gastierte er von Köln aus an der Oper von Frankfurt a.M. als Kalaf in "Turandot" von Puccini mit Eva Turner in der Titelpartie und trat seit 1933 oft als Gast in Frankfurt auf. In Braunschweig sang er 1934 in der deutschen Erstaufführung von Strawinskys "Persephone". 1938 wurde er an die Wiener Staatsoper berufen (Debüt als Palestrina von H.Pfitzner), der er bis 1955 angehörte (letzter Auftritt 1955 als 1. Priester in der "Zauberflöte"), und zu deren Ehrenmitglied er 1971 ernannt wurde.Er wirkte an diesem Haus in der Uraufführung der Oper "Johanna Balk" von Wagner-Regény mit (4.4.1941). Bei den Festspielen von Salzburg sang er 1942 und 1948 den Basilio in "Figaros Hochzeit", am 6.8.1947 den Robespierre in der Uraufführung der Oper "Dantons Tod" von Gottfried von Einem, ebenfalls 1947 eine Partie in "Arabella" von Richard Strauss, 1950 in "Romeo und Julia" von Boris Blacher, 1952 in der "Zauberflöte". Er gastierte von Wien aus 1943 an der Mailänder Scala als Ägisth in "Elektra" von R.Strauss und 1948 mit dem Wiener Ensemble als Don Basilio in "Figaros Hochzeit", 1953 auch an der Grand Opéra Paris. Er beherrschte auf der Bühne ein überaus umfangreiches Repertoire, übernahm anfänglich mehr lyrische Partien wie den Ferrando in "Così fan tutte", den Alfredo in "La Traviata", den Cassio in Verdis "Othello", den Titelhelden in "Alessandro Stradella" von Flotow, den Hugo in Lortzings "Undine", den Zephoris im "König für einen Tag" von A.Adam, den Fra Diavolo in der gleichnamigen Oper von Auber und den Babinsky in "Schwanda, der Dudelsackpfeifer" von J.Weinberger, dann auch schwerere Rollen wie den José in "Carmen", den Pinkerton in "Madame Butterfly", den Kalaf in "Turandot", den Walther von Stolzing in den "Meistersingern", den Parsifal, den Pedro in "Tiefland" von E. d'Albert, den Matthias im "Evangelimann" von W.Kienzl, den Narraboth in "Salome", die Titelrolle in "Li-Tai-Pe" von Franckenstein, schließlich zahlreiche Charakterpartien wie den Schuiskij im "Boris Godunow", den Herodes in "Salome", den Loge im "Rheingold", den Melot im "Tristan" und den Hauptmann im "Wozzeck" von A.Berg, dazu auch Operettenrollen wie den Paquillo in "La Périchole" von Offenbach, den Eisenstein in der "Fledermaus" (den er über 80mal an der Wiener Staatsoper vortrug), den Alfred in der gleichen Operette, den Conte Carnero im "Zigeunerbaron" und den Fürsten Ypsheim in "Wiener Blut" von J.Strauß. Er wirkte auch als Regisseur an der Wiener Staatsoper, seit 1952 war er Leiter des dortigen Opernstudios und seit 1957 zugleich Professor an der Wiener Musikakademie.Schallplatten: Sang auf Urania (Macduff in Verdis "Macbeth") und DGG (kleine Partie in "Ariadne auf Naxos"). Auf Bruno Walter Society (Discocorp) erschien ein Mitschnitt einer Aufführung der Oper "Arabella" aus Wien von 1947, auf HMV die Schlußszene aus "Salome" mit Ljuba Welitsch von 1948; auf Koch/Schwann (Edition Belvedere) mehrere Ausschnitte aus "Palestrina" von Hans Pfitzner, darunter die große Szene "Allein in dunkler Tiefe", 1938 aufgenommen; auf dieser Marke auch als Herodes, als Don Basilio und als Gringoire in "Notre Dame" von Fr. Schmidt zu hören. |
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