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Tauber Richard
tenore [ 1891 - 1948 ]

Sohn der Sopranistin Elisabeth Denemy, Witwe des Linzer Operettenregisseurs Carl Seiffert, und des Schauspielers und späteren Theaterdirektors in Wiesbaden und Chemnitz Anton Richard Tauber (*1861 Wien). Letzterer adoptierte ihn im Jahre 1913. Er studierte zunächst am Hoch'schen Konservatorium in Frankfurt a.M. und wollte Dirigent werden, ließ dann aber seine Stimme durch Karl Beines in Freiburg i. Br. ausbilden. Er debütierte 1913 am Stadttheater von Chemnitz, das sein Adoptivvater als Direktor leitete, in der Partie des Tamino in der "Zauberflöte". Durch den Intendanten der Hofoper von Dresden, den Grafen von Seebach, wurde er noch im gleichen Jahr an dieses Haus verpflichtet. Hier hatte er bald große Erfolge, er sang u.a. in der Dresdner Erstaufführung von Schrekers "Der ferne Klang" sowie 1913 den Primus Thaller in der Premiere der Oper "Der Kuhreigen" von Kienzl, 1918 wirkte er dort in der Uraufführung von "Der Eroberer" von J.Brandts-Buys, 1920 in der von "Der Fremde" von Hugo Kaun mit. 1919 wurde er Mitglied der Berliner Staatsoper; seit 1925 war er zugleich auch an der Staatsoper von Wien engagiert, an der er insgesamt in rund 230 Aufführungen auftrat. 1926 gastierte er an der Staatsoper von Dresden in der deutschen Erstaufführung der Puccini-Oper "Turandot", wobei er den erkrankten Curt Taucher in der Partie des Kalaf ersetzte; diese Partie sang er auch 1926 in der Wiener Premiere der Oper und 1927 am Deutschen Opernhaus Berlin-Charlottenburg. Man bewunderte ihn bei den Festspielen von Salzburg 1922 als Don Ottavio im "Don Giovanni" und als Belmonte in der "Emtführung aus dem Serail", 1926 in den gleichen Partien und als Eisenstein in der "Fledermaus". 1928 Gastspiel an der Grand Opéra Paris als Florestan im "Fidelio" und als Don Ottavio im "Don Giovanni". 1928 sang er in der Eröffnungsvorstellung der renovierten Berliner Staatsoper den Tamino in der "Zauberflöte" in Anwesenheit des deutschen Reichspräsidenten von Hindenburg. 1924 lernte der inzwischen berühmt gewordene Sänger in Berlin Franz Lehár kennen, mit dem ihn bald eine herzliche Freundschaft verband. Der große Operettenkomponist schrieb jetzt für ihn die Tenor-Partien in seinen Operetten. Richard Tauber sang dann am Berliner Metropol-Theater in den Uraufführungen der Lehár-Operetten "Friederike" (4.10.1928), "Das Land des Lächelns" (10.10.1929) und in der Berliner Premiere von "Schön ist die Welt"; bereits zuvor hatte er 1923 am Theater an der Wien in der Uraufführung der Operette "Die Perlen der Cleopatra" von Oscar Straus und am 21.2.1927 am Deutschen Künstlertheater Berlin in der von Lehárs "Zarewitsch" gesungen; im Berliner Admiralspalast nahm er im Januar 1933 an der Uraufführung von Jaromir Weinbergers Operette "Frühlingsstürme" teil. Vor allem durch seine Operetten-Erfolge erwarb der Sänger in Deutschland wie in der ganzen Welt eine unvorstellbare Popularität. Allein in der Rolle des Prinzen Sou-Chong in "Das Land des Lächelns" stand Richard Tauber über 700mal auf der Bühne. Am 20.1.1934 sang er an der Wiener Staatsoper in der Uraufführung der Lehár-Operette "Giuditta". Größte Erfolge erzielte er auch als Filmsänger. Gelegentlich trat er als Dirigent und Komponist in Erscheinung; so schrieb er u.a. zwei Operetten ("Der singende Traum", 1934; "Old Chelsea", 1943). In den Jahren 1931, 1938 und 1947 unternahm er sehr erfolgreiche Nordamerika-Tourneen. Er bereiste auch Kanada, Südafrika, Südamerika und Australien. Als Jude mußte er 1933 Deutschland, 1938 Österreich verlassen, lebte dann in London und war 1938-39 Mitglied der Covent Garden Oper, wo er in Mozart-Partien und als Hans in der "Verkauften Braut" auftrat. 1940 nahm er die englische Staatsbürgerschaft an. In England sang er vor allem im Konzertsaal, wandte sich aber nach dem Zweiten Weltkrieg nochmals der Oper zu. 1947 inszenierte und dirigierte er am Londoner Palace Theatre Zellers Operette "Der Vogelhändler". Im September 1947 sang der bereits schwer kranke Künstler an der Covent Garden Oper, zusammen mit dem dort gastierenden Ensemble der Wiener Staatsoper, letztmalig den Don Ottavio im "Don Giovanni". Eine Woche nach diesem Auftritt mußte ihm wegen einer bösartigen Geschwulst ein Lungenflügel operativ entfernt werden. Wenige Monate später starb der große Sänger; er wurde in einem Ehrengrab auf dem Kensington West-Friedhof in London beigesetzt. -- In erster Ehe war er mit der Operettensängerin Carlotta Vanconti (*28.1.1892 Hannover, ?16.11.1964 Berlin), in zweiter mit der englischen Schauspielerin Diana Napier verheiratet. Diese veröffentlichte seine Biographie unter dem Titel "This was Richard Tauber" (London, 1971) und bereits zuvor "Richard Tauber" (Glasgow, 1949) und "My Heart and I " (London, 1959).Weitere Lit.: W.Korb: "Richard Tauber" (Wien, 1960); O.Schneidereit: "Richard Tauber" (Berlin, 1976).Eine der schönsten lyrischen Tenorstimmen, die überhaupt durch die Schallplatte bewahrt sind, unerreicht in dem Nuancenreichtum des Ausdrucks, der Perfektion der Phrasierung, der Kultur des Vortrags und der Leichtigkeit der Tongebung.Seine zahlreichen Schallplatten erschienen auf Odeon. In der Archivreihe der Wiener Staatsoper wurden Ausschnitte, u.a. aus "Giuditta", veröffentlicht.

 

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